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Quarrélounch im Adlon

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Joanna Dziersk wird sich nun nicht gleich als Germany’s Next Topmodel bewerben, aber spätestens seit dem 20. April ist klar, sie könnte es, und einige andere, die auf einem Adlon-Laufsteg die neue Frühjahr-Sommer-Speisenkollektion des Restaurants Quarré präsentierten, könnten es auch.

Die Damen und Herren der Quarré-Servicebrigade machten also auf dem Catwalk durchweg eine gute Figur, die von Adlon-Küchendirektor Christian Müller und Quarré-Küchenchef Axel Hirtzbruch kreierten neuen Gerichte für das Stadtrestaurant der Nobelherberge taten es bei der anschließenden Verkostung dann schließlich auch. Na bitte, es geht doch. Lange genug wurde das Restaurant für seine kulinarischen „Allerwelts-Tourismus-Standards“ kritisiert. 2006 12 Gault-Millau-Punkte, 2007 ebenfalls 12, im Jahr darauf mal 13, um 2008 wieder auf 12 abzurutschen, auf eine Küche also, die gerade mal das Alltägliche bietet – das war sicher weder dem Geschäftsführenden Direktor Stephan Interthal, seinem F&B-Direktor Johannes Mayr noch Müller und Hirtzbruch, den für die Küche verantwortlichen Männern, einerlei. Also wurde dem Hotelrestaurant ein frischer Wind verordnet, der sich nur etwa so liest: Roh mariniertes Thunfischfilet mit Palmzucker und Wasabi, Beef Tatar mal anders (das Gericht sollte dann auch auf der Karte – Adlon oblige – richtig geschrieben werden), Kalbsbries mit Tonkabohne und Papaya-Pfeffer-Risotto, Kalbsleber Berliner Art modern, Sushi mal süß. Das klassische Adlon-Enten-Menü mit Spargel schließlich wird für 85 Euro in fünf Gängen serviert und zeigt, dass Quarré-Köche um Chef Hitzbruch zu durchaus mehr in der Lage sind als nur zu 12 mickrigen Gault-Millau-Punkten. Adlon verpflichtet eben.

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