Das Genussnetzwerk für Essen, Trinken & Lebensart

Mulax – Party mit Herz

25.340

„Ein bisschen schocken wollen wir unsere Gäste schon“, so Kristof Mulack über den Standort der Dinner & Event Location Mulax. Tatsächlich, der Ort ist gewöhnungsbedürftig. Ein Hinterhof in der nicht sonderlich attraktiven Lausitzer Straße in Berlin-Kreuzberg, Schrottcontainer, Mülltonnen, kein Mensch vermutet hier einen kulinarischen Ort. Geglückte Schocktherapie also, wenn die Gäste das Mulax betreten. Ein großer Raum im Erdgeschoss, die Decke goldfarben, Tafeln aus Kiefernholz, Stühle aus einem schwedischen Möbelhaus, Lampen, ein paar Bilder.

Früher war hier mal eine Malerwerkstatt. Anfang Juli 2012 übernahmen Kristof Mulack und seine Schwester Mariana die Räume, renovierten, statteten aus, richteten die offene Küche ein und eröffneten ihren, wie sie es nennen „Social Network Dining Room“. Seitdem findet hier jede Woche mindestens eine kulinarische Veranstaltung statt – natürlich heißt das heutzutage „Event“ und im Falle des Mulax eben „Social Network Dining Event“.

„Das ist die neue Art, essen zu gehen“, erklärt Kristof Mulack. Und seine Schwester Mariana fügt hinzu:“In einer Großstadt wie Berlin, die sehr anonym ist, bieten wir im Mulax die Möglichkeit, neue Leute bei guten Essen kennzulernen.“ Kristof Mulack: „Es ist die Übertragung des virtuellen social networking auf das reale Leben.“  Kristof und Mariana Mulack gehören zur sogenannten Supper Community. Diese kulinarische Clubszene ist inzwischen aus Berlin nicht mehr wegzudenken. Man kennt sich über Mundpropaganda, bucht per Internet. Manche nennen diese Szene auch schon mal geheime Gourmetgesellschaft.

Tatsache ist, dass die Idee des Supper Clubs aus dem sozialistischen Cuba stammt. Weil dort Restaurants fehlen, trafen sich gleichgesinnte in privaten oder anderen Räumen. Amerikaner und Engländer übernahmen das Konzept, wandelten es ab, und so kam es am Ende auch nach Berlin, entwickelte sich hier und vernetzt sich wieder mit ähnlichen Orten in anderen Metropolen. Der Unterschied zu einem „normalen Restaurant“ besteht offenbar darin, dass man dort hin zum essen geht und nicht um Leute kennenzulernen, Gedanken auszutauschen, zu diskutieren.

Zuständig für´s Kulinarische im Mulax ist Kristof Mulack. Eigentlich ist er Versicherungsfachmann und arbeitet auch in diesem Beruf. Der Auslöser, sich dem Kochen zu widmen, liegt fünf Jahre zurück. Während einer Weihnachtsfeier in der Weinbar Rutz packte es ihn. „Da machte es klick“, sagt er. Seit dem hat der 29-Jährige die interessantesten Restaurants in Deutschland besucht, Tim Raue über die Schulter geschaut, Speisenkarte studiert und Kochbücher gelesen, wie andere die Tageszeitung.

Dementsprechend anspruchsvoll sehen seine Menüs aus: Stör aus der Müritz, Variationen von der Möhre; Beelitzer Kaninchenrücken, Schwarzwurzelcreme, Zwiebeln; Pilze in verschiedener Textur. Das kocht Mulack für 20 bis 24 angemeldete Gäste. Gelernte Köche könnten das auch nicht besser. Sylvester steht Kristof Mulack wahrscheinlich vor seiner bisher größten küchentechnischen Herausforderung. Dann serviert er ein 13-Gänge-Menü. Plätze im Mulax können dafür übrigens noch gebucht werden.

Mulax

Lausitzer Straße 10
10999 Berlin

leider geschlossen!!

 


Die Kommentarfunktion ist geschlossen.

Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, Sie können diese jedoch abmelden, wenn Sie dies wünschen. Akzeptieren Mehr erfahren