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Das Hartmanns ist Geschichte

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Das Hartmanns ist Geschichte. Es war eine bombastische Eröffnung am 9. Februar 2007 und ein stilles Ende sieben Jahre und anderthalb Monate später. Dazwischen lagen 16-Stunden-Arbeitstage, eine zerbrochene Beziehung, ein gescheitertes Zweitrestaurant, 180.000 Euro Schulden und unzählige Himmelhoch-jauchzend-zu-Tode-betrübt-Momente: Wolfram Siebecks Lob für eine geschmacksstarke, zeitgemäße Küche, Berliner Aufsteiger 2007, Berliner Meisterkoch 2008, der Michelinstern 2010, immer wieder aber auch abfällige Bemerkungen und mäßige Bewertungen der Gault-Millau-Tester à la: „Es schmeckt, nun ja, mehr wäre dazu nicht zu sagen.“

Der Grund, dass er ein einziges Mal in diesem Guide eine bessere Bewertung bekam – er habe dem Tester, von dem er dessen Süß-sauer-Vorliebe kannte, jeden Gang mit einer Sweet-Chili-Fertigsauce aus dem Asialaden aufgepeppt. Das vertraute Stefan Hartmann der Berliner Zeitung an. Überhaupt empfehlen wir jungen Köchen, die mit einem eigenen Restaurant starten wollen, die Lektüre der Interviews, die Hartmann nach der Schließung seines Kreuzberger Restaurants der Berliner Zeitung und dem EssPress gewährte.

Da gibt es viel Nachdenkenswertes, nicht nur über die Gastrokritik, sondern auch über das finanzielle Risiko der Selbstständigkeit, das Klima in der Branche, den Wert von Gastrokonzepten, die Rolle von Gourmetblogs. Und es gibt den Satz von Stefan Hartmann: „Die letzten drei Jahre waren für mich die Hölle.“ Hartmanns ehemaliges Restaurant heißt seit Ende Mai Herz & Niere, der Name ist Programm, der Gästezuspruch groß. Und der 38-jährige Stefan Hartmann kocht inzwischen in kanadischen Vancouver.

„Sooo happy.“

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