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Feinkostladen Südwind

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Ehrlich gesagt, dieses Geschäft für feine Kost hatten wir gar nicht auf der Agenda als wir uns auf die Suche nach Produkten aus der toskanischen Martelli-Pastamanufaktur machten. Doch genau im Südwind wurden wir fündig. Der Laden in der Schöneberger Akazienstraße ist ein Pastaparadies, zumindest für Menschen, denen es nicht gleichgültig ist, ob sie industrielle Massenware mit ihrem normierten Geschmack auf die Teller tun oder manufakturell Hergestelltes mit individuellen Gusto.

Das betrifft übrigens nicht nur das Pasta Angebot, sondern auch die Essig, Öl, Brot-, Käse-, Wurst- und Schinkenofferten. Südwind steht für ein einzigartiges kulinarisches Angebot – übrigens auch als Weinhandel und Cateringunternehmen. Und für eine jahrzehntelange Feinkostkompetenz in Berlin.
Als Astrid und Mike Peacock – sie 50, er 59 – 1982 begonnen, Weine aus Italien nach Berlin zu holen und hier zu handeln, war die Schar derer, die sich für gute Lebensmittel interessierten, noch relativ überschaubar. Und dann hatte man ja das KaDeWe. Vier Jahre später eröffneten die Kommunikationswissenschaftlerin und der Philosoph ihren eigenen Feinkostladen und verkauften zum Wein auch Spezialitäten ,,Tipico Toscano“. ,,Vier Läden mit mediterranen Lebensmitteln gab es damals in Westberlin, vielleicht auch fünf“ erinnert sich Mike Peacock, ,,heute sind es über 300, darunter auch viele Ketten“.

Damit kennzeichnet der Händler, dass das südländische Angebot für die Kunden kaum noch überschaubar geworden ist und anderseits auf das Problem kleiner Händler, an diesem Markt noch bestehen zu können. Astrid und Mike Peacock reagierten darauf mit größerer Vielfalt. Zu den
Halo-Klassikern kamen die Delikatessen kleiner Produzenten auch aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Spanien; viele sind von Slow Food empfohlen.
Selbstgemachtes ergänzt die erstklassige Auswahl, das Cateringgeschäft wurde angekurbelt und ist bei Astrid Peacock und ihren Mitarbeiterinnen in besten Händen. Einen besonders guten Ruf auch über den Schöneberger Kiez hinaus haben sich die Südwind-Leute mit ihrem Wurst- und Schinkensortiment erworben und ihr Käseangebot bekam sogar ein offizielles FEINSCHMECKER-Lob. ,,Die Highlights sind Prachtstücke von Paccard aus der St-Félicien aus der Region Rhône-Al-pes, aber auch der holländische Bioziegen- Ribeaupierre“. Insgesamt 90 Sorten liegen in der Theke. Und wir sind zufrieden, die einzige Berliner Offerte für die berühmten Martelli-Spaghetti aus Lari gefunden zu haben…

Drei Produkte näher betrachtet:

Wiener Beinschinken

Österreich ist Schinkenland. Mit dem, was zwischen Bregenz und Graz an Qualität und Vielfalt angeboten wird, können im Rest Europas nur Wenige mithalten. Ein Beispiel ist das Thunische Schinkenparadies im 5. Wiener Bezirk und sein Beinschinken.

Der Ururgroßvater des heutigen Inhabers Roman Thum brachte die Rezeptur vor 135 Jahren aus Böhmen mit in die damalige k. u. k. – Hauptstadt. Seitdem produzierte der Familienbetrieb nach dem traditionellen Verfahren der Adernpökelung und ohne jegliche Zuschlagstoffe. Das Ergebnis ist eine extrem schöne Maserung, eine kernige, aber nicht wässrige Konsistenz und jene typische Aromatik, leicht vanillig mit zarten Röstnoten.

Rügener Leberwurst

,,Meine Wurst ist Glück am Stück“, schreibt Metzgermeister Marcus Bauermann, in seinem Buch ,,Lust auf Wurst“.

Der Inhaber der 1998 gegründeten Rügener Landschlachterei im Dörfchen Gademow zählt zur Creme des wurstenden Gewerbes in Deutschland. Zu den bekanntesten Spezialitäten des 50-Jährigen gehört seine Hausmacher-Leberwurst, von der der Meister sagt, dass in ihr mehr als Leber, Schweinebauch und Gewürze stecken – nämlich Liebe und die Überzeugung, dass ehrliches Essen eine Grundlage für Zufriedenheit sei. Und ehrlich: Das schmeckt man auch!

 Sambucano – Salami

Die toskanische Delikatesse wird in einer der besten Metzgereien dieser Region hergestellt – der Savigni Macelleria in Pavana Pistoiese, einem Dorf mitten in den Apenninen.
Traditionel aus dem noch schlachtwarmen Fleisches zweier alter Schweinerassen, beide Rassen züchtet Familie Savigni im eigenen Landwirtschaftsbetrieb ohne den für die Salami Herstellung schädliche Antibiotikaeinsatz.
Ergebnis der Manufakturellen Produktion, ohne jeglichen künstlichen Zuschlagstoffe ist ein besonderer Geschmack, gleichermaßen feinaromatisch wie würzig. Typisch Toskana.

Südwind

Akazienstrasse 7
10823 Berlin-Schöneberg
030 – 782 04 39
www.suedwind.de

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