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Alois Oberbacher – Bayrisches in Neukölln

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Ein Bild für die Ewigkeit soll es werden: Zwei Männer, den Gipfel des wilden Berges fest im Blick. „Hinter ihnen liegen die Mühen der Ebenen, vor ihnen eine rosige gastronomische Zukunft“, der Frau, die das sagt, sollte man glauben, immerhin ist sie Bundestagsabgeordnete. „Ich glaube, dass diesen Teil Neuköllns eine weitere respektable Gastronomie guttut“, fügt Christina Schwarzer noch hinzu. Die beiden Männer glauben das auch: Roy Müller, 52, Thüringer, Bankbetriebswirt und heute in der Beratungsbranche tätig, lebt seit 20 Jahren in Berlin.

Erwin Leitner, Jahrgang 1970, gebürtiger Oberbayer vom Schliersee, gelernter Koch, kam vor 27 Jahren in die Hauptstadt. – als einer der ersten bayerischen Gastronomen überhaupt. Hier eröffnete er im Auftrag der gleichnamigen Traditionsbrauerei das Weihenstephaner, die bayerische Bastion am Hackeschen Markt. Die weiß-blaue Botschaft nördlich des Weißwurst-Äquators lief und lief und lief, und Erwin Leitner entschied sich irgendwann dafür, etwas Eigenes, Neues, Besonderes in der boomenden Hauptstadt anzupacken. Er entdeckte den Laden in der Elisabethkirchstraße und startete Ende Oktober 2012 mit einem kulinarischen Konzept fernab des Reichlich-und-billig-Angebots der meisten Bier- und Hax’npaläste in Berlin.

Die Gäste stehen auf die Bergküche im Oberbacher

Als der Vermieter nicht mehr mitspielte, zog Leitner weiter und landete nun eben in Neukölln. Sein kulinarisches Thema bleibt auch hier die heimatliche Bergküche. „Darauf stehen die Leute“, weiß der mit allen gastronomischen Weihwassern gewaschene Profi. Und so kocht er vom Südtiroler Spinatknödel über österreichischen Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster, bis zum bayerischen Krustenbraten mit Kartoffelknödeln und Krautsalat alles, was die alpenländische Küche an Bodenständigen zu bieten hat und beweist, dass traditionell nicht gleich bieder heißen muss.Alois Oberbacher 5

Und so wurden sich schon bei der Eröffnungsparty ein paar Vorschusslorbeeren verteilt. „Die Küche auf hohem Niveau, die gemütliche Atmosphäre und die gewisse Gelassenheit der Inhaber machen dieses Lokal zu einem lohnenswerten Ziel“, schrieb ein junger Mann aus Ermangehing eines Gästebuches auf eine Speisekarte. „Na bitte, ist doch schon mal eine Ansage“, so der Kommentar der Frau Abgeordneten.

Besonders studierten die Partygäste Leitners Schnitzelofferte. Man kann aus drei Fleischsorten, fünf Panaden und vier Beilagen wählen – wir entscheiden uns für Kalb, Dinkelbrotbrösel und Kartoffel-Gurken-Salat – sicher kein kühnes kulinarisches Experiment, aber ein ordentliches Essen, bodenständig gekocht. Auch die in Salbeibutter gebratene Kalbsleber, die der Küchenchef mit Kartoffelstampf und Birnen auf die Teller bringt, war dann nicht von schlechten Eltern.Gericht Oberbacher 1

Das Oberbacher will eine Bastion sein

Sicher, keine erregende Kochkunst, aber fein, originell, solides Handwerk eben. Und genau das will Erwin Leitner seinen Gästen bieten – das angenehme Gefühl, dass das Alois Oberbacher eine Bastion jener Gastronomie ist, die das Gegenteil von über kandidelt oder gekünstelt darstellt, und auf eine mit Können und Fantasie zubereitete gutbürgerliche Küche für günstiges Geld setzt. Übrigens: Alois Oberbacher, Namensgeber des Restaurants, war Leitners Großvater, Senner am Soiusse im tiefsten Oberbayern. Ein Bild eines kernigen Mannes schmückt auch eine Restaurantwand. „Das ist für mich authentischer, bayerischer, als irgendwelcher Alpentrödel vom Flohmarkt“, sagt Leitner. Und das andere Bild, das große hinter dem Tresen? „Wer es erkennt, bekommt ein Bier frei.“ Es wusste aber keiner. Also klärte Erwin Leitner auf: „Hier handelt es sich um den Großen Ahornboden am Ende des Risstales!“ So schön können Alpen sein.

Alois Oberbacher 7„Ich heiße das Oberbacher herzlich willkommen im Neuköllner Kiez – alpenländliche Speisen sind auf der Sonnenallee bisher einmalig und bereichern definitiv das vielfältige Restaurantangebot hier. Als Schnitzelfan freue ich mich besonders über das tolle Angebot mit den unterschiedlichen Panaden – so wird Schnitzel nie langweilig.“

Christina Schwarzer ist seit 2013 Abgeordnete (Wahlkreis Berlin-Neukölln) des Deutschen Bundestages und gehört der CDU/CSU-Fraktion an.

Alois Oberbacher

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Sonnenallee 127
12059 Berlin
Tel.: 030 63 22 66 06
www.alois-oberbacher.de

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