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Ein Interview auf der ITB 2018

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„Endlich Ruhe“ – mit diesem Slogan und den TV-Stars Anneke Kim Sarnau, Hinnerk Schönemann und Olaf Schubert warb Mecklenburg-Vorpommern Anfang des Jahres für einen Urlaub zwischen Ostseeküste und Seenplatte. Das klang zwar ganz einprägsam, aber irgendwie schien die Botschaft der Online-Filmchen ihr Ziel verfehlt zu haben. Ruhe ist ja ganz schön, aber Ruhe ist eben auch Einsamkeit, und das wünschen sich weder Touristen noch Tourismusmanager.

Willkommen auf der ITB 2018

Auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin 2018 hieß es dann: „Urlaub ist unsere Natur“. Mecklenburg-Vorpommern war als erstes deutsches Bundesland offizieller ITB-Partner – und nutzte diese Chance. In den Berliner Messehallen führte kein Weg an MV vorbei. So waren auf dem Gelände 100 Strandkörbe verteilt – als deren Erfinder übrigens der Rostocker Hofkorbmachermeister Wilhelm Bartelmann (1845-1930) gilt – und in der Halle 6.2a gab es dann das geballte Meck-Pomm-Info-Paket:

  • 1.900 Kilometer Ostseeküste,
  • über 2.000 Seen,
  • drei Nationalparks,
  • sieben Naturparks,
  • drei Biosphärenreservate,
  • die Kaiserbäder Usedoms,
  • die von der UNESCO als Welterbe geadelten Altstädte von Wismar und Stralsund,
  • die Landeshauptstadt Schwerin,
  • große Musikfestivals für Klassik- und Rockfans…

Eine Aufzählung, die Seiten füllen könnte und bestätigt, dass Mecklenburg-Vorpommern zu den führenden Urlaubsdestinationen in Deutschland zählt. „Allerdings“, so Wirtschafts- und Tourismusminister Harry Glawe, „wir wollen und müssen noch bekannter werden – vor allem im internationalen Maßstab.“

Dass Mecklenburg-Vorpommern in dieser Hinsicht auf der ITB 2018 punkten konnte, steht außer Frage. Wie erfolgreich, das wird die Saison zeigen.

Wir unterhielten uns mit Peter Kranz und Holger Gniffke. (von rechts)

Haben Sie einen Tipp für uns, Herr Kranz, einen Landgasthof in Mecklenburg-Vorpommern, den wir unbedingt besuchen sollten?

P.K.: Ganz spontan, fahren Sie nach Lützow, das liegt direkt an der Bundesstraße 104, etwa 15 Kilometer westlich von Schwerin. Fragen Sie dort nach Ute Alm-Linke oder nach dem Gasthaus De oll Dörpschaul.

Und Sie, Herr Gniffke, haben Sie auch einen Tipp?

H.G.: Es ist immer schwer, ein Restaurant hervorzuheben, dafür gibt es zu viele gute in Mecklenburg-Vorpommern, aber bitte: Ich empfehle Ihnen den Gasthof der Familie Schilling in Schaprode, das Gutshaus Kubbelkow, beide auf der Insel Rügen, die Bauernstube Morgenitz auf Usedom, den Gasthof Tenzo in Triepkendorf…

Danke, vielen Dank, damit wären wir beim Thema, denn die Restaurants, die Sie gerade genannt haben, kennt zum Beispiel in Berlin kaum jemand. Welchen Stellenwert hat denn die Gastronomie im Landesmarketing des Landes Mecklenburg-Vorpommern?

P.K.: Einen ziemlich großen. Gemeinsam mit der Hotellerie bildet die Gastronomie einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Mecklenburg-Vorpommern, sichert Arbeitsplätze und sorgt vielerorts für Attraktivität.

Davon merkt man in der jüngsten Broschüre aus Ihrem Hause aber nichts.

P.K.: Sie meinen unser Mecklenburg-Vorpommern-Magazin mit dem Titel ‚Volle Kraft Zukunft‘?

Richtig, das meinen wir.

P.K.: Ich hoffe, Sie haben bemerkt, dass diese Ausgabe unseres Magazins eine andere Zielstellung hatte. Und andererseits hat das Gespräch mit Nicolle und Mathias Schilling in unserem Heft – Herr Gniffke hat vorhin schon ihren Gasthof in Schaprode erwähnt – meiner Meinung nach durchaus etwas mit unserem Thema zu tun. Mathias Schilling hat ein Start-up gegründet, die Marke ‚Hiddenseer Kutterfisch‘ ins Leben gerufen und verarbeitet und vermarktet die Fänge der letzten kleinen Rügener Fischer. Bisher gibt es Bücklings- und Heringsfilets in Dosen mit verschiedenen Gewürzen, beides geschmacklich erstklassig und für mich ein gutes Beispiel dafür, wie sich Mecklenburg-Vorpommern seiner kulinarischen Spezialitäten wieder stärker bewusst wird.

H.G.: Ich finde, wenn wir von Mecklenburg-Vorpommern als einem Land für Genießer sprechen, dann dürfen wir die Produzenten hochwertiger Lebensmittel nicht außen vor lassen. Das haben wir uns übrigens auch für unser Gourmetfestival Burmeé 2018 auf die Fahne geschrieben.

Was meinen Sie damit?

H.G.: Nun, bei der zweiten Auflage unseres Festivals in diesem Jahr in Penzlin werden sich weit mehr der besten Produzenten präsentieren, beispielsweise die Müritzfischer oder die Garnelenfarm Grevesmühlen, eine Aquakultur, in der die berühmten White Tiger Shrimps gezüchtet werden. Und zwar ohne jeglichen Antibiotika-Einsatz.

Wann soll denn das Festival in Penzlin stattfinden?

H.G.: Am 16. und 17. September 2018, und Sie sind eingeladen.

Vielen Dank dafür und für das Gespräch.
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