Gutes von Kreta – Olivenöl
Erste Adresse für Qualität
Er möge mir verzeihen, aber wie ein Rockmusiker sieht er nun wirklich nicht aus. Rundes Gesicht, breiter Scheitel, die wachen Augen hinter starken Brillengläsern und das spöttische Lächeln – Dietmar Burmeister-Horvath erinnert mich eher an Studienrat Dr. Lenz, den Geografielehrer meiner Schulzeit oder vielleicht noch an einen Tatort-Kommissar früherer Jahre, dessen Namen ich vergessen habe. So ist das eben, wenn man allzu schnell von Äußerlichkeiten auf den ganzen Menschen schließt.
Burmeister-Horvath, heute 58, war tatsächlich mal ein begnadeter Schlagzeuger, trommelte in Undergroundbands und Undergroundclubs, betrieb von 1977 bis 1981 am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer das Morgenrot, eine der ersten Berliner Musikkneipen – „sonntags großes Frühstück für fünf Mark“ – und machte sogar mit Nina Hagen Musik.
Irgendwann aber war Schluss mit dem Rock ´n´ Roll und Burmeister-Horvath wieder auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Er träumte von Portugal, seine Frau Raphaela überzeugte ihn von Griechenland. Die Krankenschwester und Heilpraktikerin hatte Anfang der 1990er schon mal dort gelebt, auf Kreta, griechisch gelernt und die Faszination der einmaligen Insellandschaft ebenso kennen gelernt wie die schon in der Antike gerühmte Gastfreundschaft der Kreter. 1996 schließlich kauften die beiden ein Häuschen im Inselwesten, klein und kreditfinanziert. „Damals gab es solche Wunder noch“, sagt Burmeister-Horvath.
Er lernte Iannis Mihelakis, seinen Sohn Nikos und deren Familie kennen, offenbar ein Schlüsselerlebnis. Mihelakis hatte im Jahr 2000 die Kolympari S.A. gegründet, ein Unternehmen zur Herstellung und für den Vertrieb von kretischem extra nativem Olivenöl.
„Wie wäre es“, fragte Burmeister-Horvath, „wenn ich dieses flüssige Gold nach Berlin bringen würde?“ Der Idee folgten Testverkäufe, der Erfolg machte mutig.
2004 rief Dietmar Burmeister-Horvath „Eliá – Gutes von Kreta“ ins Leben, ging auf die Wochenmärkte am Charlottenburger Karl-August- und am Wilmersdorfer Hohenzollernplatz und beantwortete die Fragen der Verbraucher:
Was bedeutet kalt gepresst?
„Die Ölherstellung bei Temperaturen unter 27 Grad Celsius.“,
Wie heiß darf das Olivenöl werden?
„Diese Güteklasse, extra nativ, kann man bis 180 Grad erhitzen.
Wie lange kann man das Öl lagern?
„Kühl und dunkel mindestens 18 Monate.“
Und Burmeister-Horvath warb nie mit Superlativen á la „das beste Öl der Welt“, sondern ließ probieren.
Als die ersten Berliner Küchenchefs das würzige, leicht nussig schmeckende, säurearme Olivenöl entdeckten, war der Erfolg komplett. John Hegele, Kolja Kleeberg, Andreas Klitsch, Thomas Kurt, Marco Müller, Wolfgang Müller und andere Spitzenköche kaufen inzwischen ihr Olivenöl bei Burmeister-Horvath. Feinkosthandlungen führen es, Kochschulen empfehlen es ihren Kunden ebenso wie Bergtee, Kräutermischungen und Thymianhonig von der Lasithi-Hochebene. Hinzu kommen Olivenseifen und andere Kosmetikartikel auf Olivenölbasis, Gutes von Kreta eben.
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