Das Currywurstmuseum
Nachdem die Freistaatler im Mai 2006 in Holzhausen das Thüringer Bratwurstmuseum etabliert hatten , war es für Martin Löwer klar wie Ketchup: auch die Hauptstadt braucht einen solchen Ort der Erinnerung – natürlich an das kulinarische Wahrzeichen Berlins, die Currywurst. Löwers Firma, die E.I. Edutainment International GmbH, wird es am 16. August in der Schützenstraße 70 in Mitte offiziell eröffnen – mit rotem Teppich und Regierendem Bürgermeister.
Bisher wurde der Erfindung des einzig wahren deutschen Fast Foods durch die Imbissbetreiberin Herta Heuwer im Jahr 1949 lediglich durch eine schlichte Tafel gedacht. Nun also soll der einst als „Boudin vom Landschwein an Curry-Tomaten-Coulis“ verspotteten Kultwurst ein angemessenes Denkmal gesetzt werden – auf über 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche mit Museumsshop und Imbisslounge. Rund fünf Millionen Euro investieren die Betreiber in das Haus am Checkpoint Charly – für die Curry ist nur das Beste gut genug. Birgit Breloh, die zukünftige Museumsdirektorin, nicht ohne Stolz: „Wir wollen sämtliche Dimensionen der Currywurst beleuchten.“ Dazu gehört neben der kulinarischen und kulturhistorischen eben auch eine wirtschaftliche – schätzungsweise 1500 Exemplare der in Ketchup badenden und mit Curry bestäubten Schweinswurst werden in Deutschland verkauft, nicht täglich oder stündlich, sondern minütlich – Tendenz steigend. Es geht mit dem Museum also um weit mehr als nur um die Wurst.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.