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Messenotizen zur Ambiente 2010

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Auf der Ambiente, der weltgrößten Konsumgütermesse in Frankfurt am Main – rund 4500 Aussteller aus 86 Ländern – ist alles vertreten, was mehr oder weniger Nützliches für die Küche produziert. Der Essenzubereitungs- und Verzehrraum wird zum „place to be“ erklärt, Schlagwörter wie authentisch, langlebig, prgressiv und handwerklich sind allgegenwärtig. Beispiel: Küchenmesser. Der Ambiente-Messekatalog führt 57 Aussteller auf, Global Player ebenso wie Branchenzwerge. Der Werbeaufwand ist gigantisch – scharf, schärfer, am schärfsten.

Die Franz Güde GmbH, ein mittelständisches Solinger Unternehmen, setzt auf seinen Standort, auf Tradition oder – anders formuliert – auf großväterliche Produktionstechniken, auf Qualität durch Handarbeit also – und hat Erfolg damit. 100 Jahre Güde verkünden die Messeprospekte. Es folgen Informationen statt Infotainment: Edelklingen in kleinen Stückzahlen. Dem Schmieden aus einem Stahlstück folgen weitere 30 bis 50 Arbeitsgänge der Messerwerdung. Ein enormer manueller Herstellungsaufwand, aber auch ein Konzept, das funktioniert. Immer mehr Kunden suchen Qualität und lassen industrielle Massenware links liegen. Zum 100 Manufakturgeburtstag präsentiert Güde eine aus vier Messern bestehende Serie, deren Griffe aus 1000jährigem Mooreichenholz gefertigt wurden. Für jedes Jahr der Unternehmensgeschichte von 1910 bis heute wurde ein Satz mit der jeweiligen Jahreszahl graviert. Güde-Fans jubeln und ordern – trotz der 645 Euro, die sie für die Jubiläumsedition hinblättern müssen.

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