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Fuhrmanns Früchtekorb – Kirschen

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Heute soll es also um die Kirsche gehen. Haben Sie mal über legt, was Ihnen dazu spontan einfällt? Dem Romantiker kommt möglicherweise das Bild blühender Kirschbäume in den Sinn, vielleicht auch Peter Steins berühmte Inszenierung von Anton Tschechows „Kirschgarten“ an der Berliner Schaubühne, ich glaube vor über 20 Jahren. Der Pragmatiker wird die Preisentwicklung der letzten fünf Jahre bei Süßkirschen im Kopf haben. Für mich verbindet sich damit die Erinnerung an die Schwarzwälder Kirschtorte meiner Mutter, deren Geschmack von eingeweckten Schattenmorellen, viel guter Butter und einem Schuss Kirschwasser bestimmt wurde. Und natürlich denke ich, wenn ich Kirschen sehe oder etwas darüber lese immer daran, dass sie das Markenzeichen unseres Unternehmens sind, es von Anfang an waren.

Warum sind Kirschen im Logo?

Ein Journalist fragte mich einmal, wie es eigentlich dazu kam, dass ausgerechnet zwei Kirschen für unseren Fruchtgroßhandel stehen. Ich sagte ihm, dass er dazu meine Tochter fragen müsse…

Normalerweise schreibe ich in dieser Kolumne immer einige Zeilen über die Geschichte einer Obst- und Gemüsesorte, über ihre Herkunft. Bei der Suche nach entsprechenden Informationen zur Kirsche fiel mir ein Buch in die Hand, das ich Interessenten der Kirsch-Historie, aber nicht nur ihnen, gern empfehle. Sein Titel: Kirschen für den König. Potsdamer Pomologische Geschichten. Erschienen ist der Band vor acht Jahren im vacat Verlag Potsdam.

Fasziniert hat mich darin ein Kapitel über Friedrich II. und die Steinfrucht, vielleicht auch deshalb, weil mich als alten Preußen die Geschichte dieses Königs, dessen 300. Geburtstag wir in diesem Jahr mit vielen Veranstaltungen und Ausstellungen feiern, besonders interessiert.

Kirschen, so erfahren wir, waren die Lieblingsfrüchte Friedrich II. Ab 1740 ließ er überall in seinen Gärten Kirschbäume anpflanzen. Außerdem wurde das Obst in den weltberühmten Treibhäusern und an den Spalieren der Terrassen von Sanssouci herangezogen. Es war der Ehrgeiz der königlichen Gärtner, das ganze Jahr über Kirschen ernten zu können.

Überliefert ist in diesem Zusammenhang, dass Friedrich „reife Kirschen im März mit zwei Talern (pro Stück) honorierte und einige Mal für vier Schock (240 Stück) Kirschen zu Anfang April 700 Taler bezahlte“.

Eine schöne Geschichte, wie ich finde und vielleicht auch ein später Beleg dafür, dass die Kirsche unserem Fruchtgroßhandel, einem Urberliner Unternehmen, ganz gut zu Gesicht steht. Ganz abgesehen davon, dass Kirschen – gleich, ob süß oder sauer – ein Fitmacher erster Güte sind und durch ihre roten Farbstoffe, die Anthozyane, herzerfrischend, gefäßschonend und schmerzlindernd wirken.

 

www.dieter-fuhrmann.de

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