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Weihnachten im Hotel

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Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich, worum in Deutschland so alles gewetteifert wird. Wer das meiste Bier trinkt, die schärfste Chili isst oder wer am schnellste rückwärts läuft, das sind ja schon olle Kamellen. Neu ist dagegen, welches Hotel die kreativste Weihnachtsdekoration hat. Und tatsächlich, die Herbergen zwischen Flensburg und Garmisch-Patenkirchen legten sich ins Zeug. Plastikschnee und Kinderschlitten, Glitzerengel und Weihnachtswichtel zieren nun die Hallen deutscher Hotels. Fünf Häuser gelten als Favoriten, am 19. Dezember wird der Sieger bekannt gegeben.

Wir haben uns mal in Berliner Hotels umgesehen, wie es dort weihnachtet und siehe, auch hier gibt’s nicht nur Plastiktännchen aus dem Abstellraum. Wäre ja auch noch schöner, denn immerhin wurde in der Hauptstadt ja mal der Christbaumschmuck erfunden. 1755, so weiß es die Chronik, hängte der Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky vergoldete Kartoffeln an seinen Christbaum. Diese Tat hatte allerdings weniger einen weihnachtlichen, sonder eher einen politischen Hintergrund. Mit dieser Geste wollte Gotzkowsky nämlich die Bemühungen des Preußenkönigs Friedrich II unterstützen, die Knolle als Grundnahrungsmittel einzuführen.

Im Hause der Familie Humboldt unter den Linden ging es sechzig Jahre später dagegen nur ums Atmosphärische. Sie bestückten ihren Weihnachtsbaum als erste in Deutschland mit Kerzen.
Immerhin dauerte es dann noch 26 Jahre bis sich der Kerzenschein am Weihnachtsabend durchsetzte und Hermann Kletke texten konnte: „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, wie glänzt er festlich, lieb und mild…“. Kein Wunder also, dass auch in kaum einem Berliner Hotels der festlich geschmückte Christbaum fehlt. Im Adlon und im Ritz Carlton sind die Bäume meterhoch und aufwendig dekoriert. Der Baum im Andels Hotel glänzt in den Farben des Heimatlandes der Hotelkompanies rot und weiß. Im Michelberger an der Warschauer Straße, geriet das Tännchen ziemlich mikrig und im Arte Luise Kunsthotel hieß es gleich: Nix oh Tannebaum. Zu naturalistisch.

Den Vogel schossen die Lebkuchenkonstruktionen vom Adlon und Ritz Carlton ab. in der Luxusherberge am Pariser Platz lässt eine essbare Nachbildung des Hauses die Gäste staunen. Die Konditoren der Nobelherberge am Potsdamer Platz wollten noch höher hinaus und bauten das Brandenburger Tor im Maßstab 1:10. Das ist wenigsten mal metropolengemäß. Hinzu kommen die fröhlichen Elche im Hotel The Weinmeister im Scandic Hotel.  Also dann, fröhliche Weihnachten.

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