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Starkoch Chakall in Schöneberg

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Der Mann trägt Turban, stammt aus Buenos Aires, kennt neunzig Länder, spricht sechs Sprachen und wurde in Deutschland durch sein Buch „Chakall kocht“ und einige Auftritte bei „Lanz kocht“ bekannt. 2011 kam er nach Berlin und kochte in der Arminius-Markthalle. Wahrscheinlich merkte er schnell, dass diesem Ort sowohl der Charme als auch die Kunden fehlen und beschloss, sich ein eigenes Dach für seine Kochkünste zu suchen. Das fand er nun in der Schöneberger Goltzstraße 36. Seinen Laden nannte er Sudaka, das ist eine abfällige Bezeichnung für Südamerikaner, aber wer weiß das schon. Am Tresen steht meterlang und in knallrosa: Migration is not a crime.

Dahinter kochen der 41-Jährige und sein argentinisch-brasilianisch-peruanisches Team leichte südamerikanische Gerichte, etwa Camarões Soltinho, das sind in Limettensaft marinierte und frittierte Garnelen oder Empadas Paulista, mit Hähnchenbrust, Oliven und Frischkäse gefüllte Teigtaschen. Für Fleischfans gibt es ein 300 Gramm schwehres Bife de Chorizo, ein gewaltiges argentinisches Entrcôte mit Chimichurri-, Criolla- und scharfer Sudakasauce. Und auch die ständig wachsende Zahl der Vegetarier kommt bei Chakall nicht zu kurz. Der Grillmix aus Aubergine, Paprika und Zucchini mit kräftigem Schafskäse macht die Fleischlos-Fraktion glücklich. Seinen Kochstil bezeichnet Chakall schlicht als kosmopolitisch, möglicherweise ist deshalb die Karte so umfangreich geraten. „Berlin könnte mehr solcher lebendiger Genussorte vertragen!“, schrieb die tip-Kritikerin Anne Koch. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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