Retzer Reben
Winzer aus dem Weinviertel zu Gast in Berlin
Die Botschaft der Republik Österreich in Berlin ist ein gastfreundliches Haus, dem Wesen unserer Nachbarn entsprechend. Diskussionsrunden, Kunstausstellungen, Musikabende – wer wissen will, was in Wien, Garz oder Linz gerade angesagt ist, wird gut informiert. So gesehen gilt die Botschaft auch als Ort themenreicher Botschaften, nicht zuletzt kulinarischer. Die wichtigste: Österreich ist ein Land des Genusses, lecker bis in den letzten Weinviertler Wintzel. Der heißt übrigens Retzer Land, liegt im Nordwesten des Weinviertels nahe der tschechischen Grenze und ist – nomen est omen – durch seinen Weinbau bekannt. Sieben Winzer der aufstrebenden Region kamen am ersten Septemberdonnerstag nach Berlin, um ihre besten Gewächse den hauptstädtischen Weinfreunden vorzustellen. Sie präsentieren spritzige und würzige Grüne Veltiner, die wichtigste Rebsorte der Region, mineralische Rieslinge, fruchtige Chardennays sowie eine Reihe respektabler Rotweine, alles in allem gebiets- und sortentypische Gewächse, die es durchaus verdient hätten, dass sich auch Berliner Händler mehr um sie kümmern. Außerdem warben die Winzer, sozusagen als Retzer-Land-Botschafter, für ihre Region, die tatsächlich nicht nur des Weines wegen einen Besuch wert ist.
Das 4.100-Einwohner-Städtchen Retz beispielsweise besitzt sowohl einen der größten und schönsten Marktplätze Österreichs als auch einen zumindest in Europa einmaligen historischen Weinkeller. Dabei handelt es sich um eine bereits im Mittelalter entstandene unterirdische Anlage, die sich dreigeschossig und bis zu 20 Meter tief in einer Länge von über 20 Kilometern unter dem Stadtkern erstreckt.
Ein Geheimtipp ist zudem der Bauernladen Retzer Land in der Kremser Straße 2, der den gesamten kulinarischen Reichtum der Region im westlichen Niederösterreich anbietet.