Früher gab’s die Grüne Woche, sonst nichts. Heute gibt es außerdem Barmessen, Biermessen, Bio-Messen, Regio-Messen, Rohkost-Messen und die Hausmessen diverser Großhändler – ein Zeichen dafür, wie vielfältig das kulinarische Interesse in Berlin offenbar ist.
Nun wurde eine weitere Messe ins Leben gerufen, die Ende Mai in der ehemaligen Abfertigungshalle des Flughafens Berlin-Tempelhof über die Bühne ging – die Next Organic Berlin.
„Dahinter verbirgt sich“, so Jiro Nitsch, einer der Organisatoren des Events, “ eine junge und offene Plattform, die sich nicht nur auf den Fachhandel konzentriert, sondern auch neue Brücken schlagen will zwischen den Produzenten, dem Handel und der Gastronomie.“ Das stellte sich in der Messepraxis dann so dar: rund 165 Aussteller präsentierten Ende Mai 2013 sich und ihre Produkte, 2.500 Besucher, darunter Händler, Köche und Caterer, begutachteten die Angebote, und was dabei herausgekommen ist, wird die Zeit zeigen.
Das ist auf jeden Fall erstmal ein Erfolg und der Anerkennung wert, vor allem auch deshalb, weil viele junge Food Start Ups mit der Next Organic die Möglichkeit hatten, auf sich aufmerksam zu machen. Dennoch, die Messe zeigte auch das Problem der meisten dieser jungen Unternehmen: zu viele arbeiten mit exotischen Ressourcen, zu viel Backwerk, Eis und Schokolade, zu wenig „Einfaches“.
Die Foodjornalistin Eva-Maria Hilker beispielsweise verwies im tip zu Recht auf den Mangel an ernstzunehmenden Produzenten aus der Landwirtschaft und traf damit den Nagel auf den Kopf. Wozu die fünfzehnte Mango-Pfeffer-Bitterschokolade, wenn der Markt etwa nach alten Gemüsesorten oder Wild, Gemüse und Früchten ruft? Trotzdem bleibt die erste Next Organic ein vielversprechender Anfang, den es nun auszubauen gilt.
www.nextorganic.de