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Weinhandlung Viniculture

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Zu offiziellen Anlässen trägt Holger Schwarz weißes Hemd und Jackett und spricht hochdeutsch. In seinem Laden kommt schon mal eine froschgrüne Jogging-Jacke zum Einsatz, und der häufiger gebrauchte Universalausdruck „ajoohh“ verrät die Herkunft. Schwarz ist Pfälzer, geboren 1968 in Landau, dem wirtschaftlichen Zentrum der Südpfalz.
„Wer hier aufwächst, kommt früher oder später mit dem wichtigsten Getränk der Region in Berührung“, sagt Schwarz, bei dem es eher früher war. Schon sein Großvater war Weinhändler und Onkel Hans-Günther Schwarz über 40 Jahre lang Kellermeister im Pfälzer Spitzenweingut Müller-Catoir in Neustadt.

Holger Schwarz ging nach dem Abitur ins Mannheimer Steigenberger Hotel, absolvierte die Ausbildung zum Restaurantfachmann, war danach im Londoner Hilton tätig und belegte 1991/92 an der Hotelfachschule Heidelberg den ersten Sommelierkurs. Unter den Teilnehmern war übrigens auch die heute bekannte Food-Journalistin Ursula Heinzelmann. Nach weiteren beruflichen Stationen in Buenos Aires und Hamburg kam der junge Weinfachmann nach Berlin und arbeitete in der Weinhandlung Viniculture. Vor sechs Jahren übernahm er das 1984 gegründete Unternehmen und führte es zu neuen Höhen.

Was eigentlich macht Viniculture so erfolgreich?
Liegt es am Produkt, am Gespür für Bedürfnisse und Trends, für Marketing und Vertrieb oder ist es das pfiffige Management und die kreativen Mitarbeiter?
Wir fragten Stammkunden und bekamen immer die gleiche Antwort:

„Es ist eine Mischung aus Allem.“ Das mag für die Tester des Hamburger Food-Magazins Der Feinschmecker wohl auch der Grund gewesen sein, Viniculture unter 38 sehr guten Berliner Weinhandlungen zur besten zu küren. Begründung: „Wie kein anderer in der Stadt hat Holger Schwarz seinen eleganten Laden in den letzten Jahren in Schwung gebracht und neu ausgerichtet.“ Schwarz setzt auf Gewächse, die ebenso wie seine Heimat, die Pfalz, absolut unterschätzt werden. Irgendwann war er der gängigen Weine und großen Namen überdrüssig, suchte nach Seltenem, Vergessenem, Anderem und konzentrierte sich auf biodynamisch produzierte Naturweine.

Da ist zum Beispiel ein Spätburgunder von Hubert Lay, aus Baden, ungeschwefelt und ungefiltert oder eine Scheurebe von Jürgen Leiner aus der Pfalz, die fast fünf Tage auf der Maische belassen und mit natürlicher Hefe spontan vergoren wurde. „Keine Kosmetik, kein Bullshit, außer bei der Düngung der Weinberge.“ sagt Schwarz. Der sympathische Weinhändler ist bei seinem Lieblingsthema – neuen Stilrichtungen die unsere Geschmackswelten erst einmal erschüttern.

www.viniculture.de

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