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Restaurant Osmans Töchter

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Das Erfolgsrezept dieses Restaurants auf den ersten Blick: drei Männer tun, was zwei Frauen sagen. Die türkische Macho-Community staunt: Voll krass. Frauenpower! Arzu Bulut und Lale Yanik lächeln und haben für diese Einschätzung nur den Kommentar: „Total Quatsch.“

Der zweite Blick kommt der Wahrheit dann schon näher, und die wichtigste Erkenntnis bei Osmans Töchtern heißt: Hier ist der Gast nicht König, sondern Freund. Dieses Motto leben die beiden ausgesprochen attraktiven und ausgemacht freundlichen Inhaberinnen, die nicht Gastronominnen aus dem Wissen wurden, in anderen Jobs keine Chance haben – „Wer nichts wird, wird Wirt“ – sondern weil sie es wollten.

Die Zwei hätten durchaus auch in ihren Berufen Karriere machen können – Arzu Bulut ist diplomierte Betriebswirtin, Lale Yanik ausgebildete Schauspielerin – doch sie entschieden sich für das Risiko des eigenen Restaurants.

Dessen Namen übrigens, Osmans Töchter, fanden Freunde, nachdem Arzu und Lale die Bedingungen vorgegeben hatten: Deutsche wie Türken sollten ihn verstehen, und er sollte klar sagen, was die Gäste erwartet – weiblicher Charme und türkische Küche.

Die ist zwar klassisch hausgemacht, hat aber jenen unverkennbar modernen Kick, der inzwischen auch vielerorts in der Türkei ziemlich angesagt ist. Man nehme also gute Produkte, einen ordentlichen Schuss Inspiration, eine Prise Perfektion und fertig sind beispielsweise Pastirmali Bonfile Izgara, Kalbfleisch mit Pastirma oder Karidesli Kadayif Sarmasi, das sind Garnelen in Kadayifteig. Beide Gerichte sind saftig, ein Zeichen für die behutsame Zubereitung und vor allen Dingen mit großer Sorgfalt gewürzt.

Pastirma, das berühmte, kräftig-würzige, türkische Trockenfleisch gibt dem Kalbfleisch eine wunderbare Aromatik und die Garnelen im fadehaudel dünnen Kadayifteig aufzubacken, ist einfach eine gute Idee. Das die Brigade, die in einer offenen Küche agiert, davon noch einige mehr hat, beweisen auch die Mezes, die türkische Vorspeisen. 18 offerten macht das Restaurant. Unsere Favoriten: die scharfe Paprikapaste, das mit Honigmelone servierte Trockenfleisch Pastirmali, das übrigens aus der mittelanatolischen Stadt Kayseri stammt und ein Olivensalat aus grünen Oliven, Zitronensaft, Granatapfelsirup und gehackter Petersilie – Säure und Süße in feiner Harmonie, man kennt das.

Leider gibt es nur einen türkischen Wein, dafür aber hausgemachte Limonaden der Extraklasse. Stoßen wir also mit türkischer Orangina, einem Mix aus Mineralwasser, Zitrone, Melisse, Minze und Orangensaft auf Osmans Töchter an und sagen: Weiter so!

Osmans Töchter

Pappelallee 15
10437 Berlin Prenzlauer Berg
www.osmanstoechter.de

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