Pizza: Eigenkreationen für anspruchsvolle Gaumen
Alexander Roloff hätte in der Formel 1 Karriere machen können oder – wenn es dafür nicht gereicht hätte – zumindest im Cockpit eine DTM-Boliden. Und bei Maximilian Roloff stand der Beruf des Tennis-Profis zur Debatte, er hatte ebenso das Zeug dazu, wie sein Bruder zum Rennfahrer. Die beiden jungen Männer entschieden sich jedoch gegen ein Leben als Professionals und wählten vergleichsweise unspektakuläre Berufe.Alexander und Maximilian Roloff studierten Betriebswirtschaftslehre, Abschluss Diplom-Kaufmann und arbeiten heute als Geschäftsführer in der Emil Roloff KG, einem Familienunternehmen, dass ihr Urgroßvater vor 93 Jahren in Berlin-Charlottenburg als Wild- und Geflügelhandlung gegründet hatte.
Aus dem kleinen Geschäft in der Wilmersdorfer Straße wurde mit den Jahren ein florierender Großhandel. 70 Mitarbeiter liefern heute über 1.600 Produkte – Fleisch, Fisch, Back- und Teigwaren, Obst, Gemüse, Kartoffelprodukte, Kaffeespezialitäten, Lagnese-Eis, usw. – an rund 4.500 Kunden in Berlin und Brandenburg. Die Partner der Roloffs sind Hotel, Restaurants, Kaffees, Kantinen und Supermärkte, für Alexander und Maximilian Roloff mit Sicherheit ein Fulltime-Job. Das jedoch hindert sie nicht daran, mit neuen Ideen jenen Markt aufzumischen, den sie am besten kennen, den Lebensmittelmarkt.
Ihr neustes Projekt heißt: Berliner Kanzler Pizza. Nein, Angela Merkel haben sie wegen des Namens nicht gefragt, sagen sie, auch nicht den Herrn Kanzleramtsminister. „Aber vielleicht bestellen die sich mal eine unserer Kreationen“, grinst Alexander Roloff, „während der Koalitionsverhandlungen soll die Verpflegung ja nicht besonders prickelnd gewesen sein.“
Die Kanzler Pizza vom Pizza Kanzler – so nannten sie ihre Unternehmung – unterscheidet sich sowohl im Namen als auch in den Zutaten, der Herstellung und nicht zuletzt im Geschmack von den diversen Supermarktangeboten. Dafür haben die Roloff-Brüder einiges aufgeboten: zuerst die Kooperation mit einer Reinickendorfer Pizza-Manufaktur. Hier wird der Teig aus besten italienischen Rohstoffen ohne die sonst üblichen künstlichen Backmittel hergestellt und erst nach 24-stündiger Ruhe in trainierter Handarbeit zu Pizzaboden geformt. Und dann die Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten.
Der Schinken beispielsweise stammt vom Neuzeller Bauernschwein, die Salami kommt aus einer Spandauer Traditionsmetzgerei, der Mozzarella – natürlich aus Büffelmilch – aus einer kleinen Käserei aus der Prignitz und der Lachs von Balmi Neukölln. Sechs Pizzsorten gibt es derzeit, dazu Bizzini, eine Art Pizza to go, Pizzahäppchen und einige weitere Angebote. Das ist tatsächlich eine runde Sache und ein Beweis dafür, dass Pizza durchaus etwas Leckeres sein kann.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.