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koreanisch – Restaurant Kimchi Princess

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Das Kimchi Princess ist mit einiger Sicherheit das bekannteste koreanische Restaurant in Berlin. Eröffnet wurde es 2009 im Erdgeschoss eines Neubaus am Görlitzer Bahnhof – 30 Jahre übrigens, nachdem Berlins erster Koreaner, das inzwischen geschlossene Kim Chi am Kurfürstendamm, an den Start gegangen war.
2010, ein Jahr später, rief der vor allem von Ausländern in der deutschen Hauptstadt viel gelesene „Exberliner“ die koreanische Küche zum „Food oft the Year“ aus. Nun schrieb die kenntnisreiche „Exberliner“-Kollegin Francoise Poilâne: „Since then the trend has shown

no sign of abating.“ Es stimmt, der kulinarische Spirit of Korea ist nicht nur in den W-Lan-Bezirken umgebrochen, auch in Schöneberg und Wedding macht die koreanische Küche Furore.
Young-Mi Park-Snowden, Mitinhaberin des Kinchi Princess und eine der gefragtesten Gesprächspartnerinnen in Berlin, wenn es um Kimchi und Co. geht, sucht den Grund für den Siegeszug, der übrigens auch in anderen deutschen Großstädten zu beobachten ist, sowohl in einer neuen Offenheit der Deutschen als auch im gewachsenen Selbstbewusstsein ihrer Landsleute. „Koreaner dachten lange, dass den Deutschen ihr Essen nicht schmecke. Meine Eltern sagten zum Beispiel immer, dass die Deutschen keinen Knoblauch und keine scharfen Gewürze mögen und den Geruch unserer Gerichte komisch fänden.“

Young-Mi Park-Snowden ist Koreanerin der „zweiten Generation“. Ihre Eltern folgten einst dem Ruf der Bundesregierung, der Vater arbeitete als Bergmann in Bochum, die Mutter war Krankenschwester. KimchiDie heute 34-Jährige Young-Mi Park-Snowden, Geburtsort Wolfsburg, absolvierte nach dem Abitur eine Schauspielausbildung in Köln und ein Sprachstudium in Seoul. Im Jahr 2000 kam sie nach Berlin. „Kulinarisch habe ich damals alles vermisst, was ich in Korea kennengelernt hatte“, sagt sie rückblickend. Aus der vagen Idee, ein eigenes Restaurant zu haben, wurde neun Jahre später Wirklichkeit.

Gemeinsam mit zwei Partnern eröffnete die charmante und eloquente Koreanerin das Kimchi Princess. Das puristische Design wird von einer roten Wand aus Containerblech dominiert, darauf der Restaurantname. Lange und extrabreite Holztische, die die Gäste einander näher bringen. Rötliches Neonlicht. Cool und kreuzberglike.
In der Küche im ersten Stock führt In-Sen Choi Regie, auch er 34, aufgewachsen im Ruhrpott und seit 2001 in Berlin. „Kochen habe ich bei meiner Mutter gelernt, das war der koreanische Teil meiner Ausbildung“, erzählt der Küchenchef, „alles andere stammt von Günter Beyer.“ Im Alten Zollhaus absolvierte er eine klassische Kochlehre. Wir probieren Bibimbap, in Rinderbrühe gekochten Reis mit Rindfleisch, Gemüse und einem Spiegelei.

Ein Klassiker, der in einem heißen Steintopf gekocht und serviert wird. Dazu gibt es eine Reihe von Beilagen, natürlich ist Kimchi darunter. Ob die Gerichte authentisch koreanisch sind, können wir nicht einschätzen, aber dass sie frisch gekocht und perfekt gewürzt sind, das schmeckt man.
Lob auf ganzer Linie kommt auch von den übrigen Plätzen an unserem Tisch, die meisten Gäste sprechen englisch und arbeiten sich am „Korean BBQ“ ab. „Real, authentic, delicious“, heißt es. Auch hier ist wohl die Vielfalt der Aromen der Grund für die Begeisterung.
Beeindruckend die Fröhlichkeit, mit der die blutjunge Servicebrigade – T-Shirt Aufschrift „Let them eat Kimchi“ – das Essen tablettweise an die Tische trägt. Neben den Kellnern gibt es übrigens noch die sogenannten Runner: Männer, die die Tabletts mit vollen Tellern aus der Küche über eine steile Treppe nach unten und mit den leeren Tellern wieder nach oben schleppen.

Auf ihren T-Shirts steht: „Koreans do it better“.

Kimchi Princess

Skalitzer Straße 36
10999 Berlin-Kreuzberg
www.kimchiprincess.com

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