Interview mit Vegetarierbund Deutschland
Lassen Sie uns über die Ausbildung von vegetarischen Köchen reden, wie ist denn die gegenwärtige Situation?
Sie ist so, dass es eine solche Ausbildung, in welcher Form auch immer, nicht gibt. Von den insgesamt 880 Ausbtunden für Köche beschäftigen sich derzeit lediglich 60 mit pflanzlichen Lebensmitteln.
Braucht es denn eine solche Ausbildung überhaupt?
Wir meinen ja und nicht nur wir. Die vegetarische Küche ist im Trend, vegetarische Restaurants sind gut besucht. Aber eine eigene kulinarische Ästhetik als Alleinstellungsmerkmal fehlt, und der lieb- und einfallslose Umgang der bürgerlichen Küche mit Gemüse wirkt trotz vieler Bemühungen auch hier noch häufig nach. Außerdem haben wir an 32 deutschen Berufsschulen nach den Wünschen von Lehrern und Schülern in Bezug auf die vegetarische Küche gefragt. 83% der Lehrer und 71% der Schüler sprachen sich für eine umfassende und tiefergehende Ausbildung in der pflanzenbasierten Küche aus.
Dafür gibt es nun das Projekt Vegucation, was verbirgt sich dahinter?
Das Projekt soll den Weg zum Beruf des vegetarischen Kochs ebnen. Daran arbeiten insgesamt acht Partner aus vier Ländern – neben Deutschland, sind auch Belgien, die Niederlande und Österreich dabei.
Welches Ziel haben Sie?
Ganz allgemein wollen wir die bisherige Erstausbildung von Köchen in Bezug auf die vegetarische Küche verbessern und wir wollen eine vegetarische Zusatzausbildung für gelernte Köche entwickeln.
Wie gehen Sie die Aufgabe an?
Um das Ziel zu erreichen, erarbeiten wir im Rahmen des Projektes einen Lehrplan zur vegetarischen Küche, Handbücher sowie moderne Ausbildungsmaterialien sollen aufgelegt werden – und ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass die EU Veguvation mit 470.000 Euro unterstützt.