Quito – Qualität aus Ecuador
Kennst Du Quito? Freunde, denen wir diese Frage stellten, verneinten. Einige wussten nicht mal, dass es sich dabei um die Hauptstadt Ecuadors handelt. Wir vermuten – für die meisten Deutschen ein fremdes Land, immerhin 22 Flugstunden entfernt.
Schade eigentlich, denn Ecuador ist ein sehr schönes Land, das von allem etwas hat: jadegrüne Regenwälder im Osten, lange Sandstrände an der westlichen Pazifikküste, die 500 Kilometer lange Avenida der Vulkane, die mitten durch Ecuador verläuft, der Podocarpus-Nationalpark, die Hafenstadt und schließlich Quito, die Metropole, deren Altstadt bereits 1978 in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde.
Dank seiner reichhaltigen Naturressourcen und klimatisch unterschiedlichen Anbauzonen besitzt Ecuador zudem eine schlaraffenlandartige Palette an agrarischen Produkten, darunter Kakao, Avocados, Papayas, Pitahayas und andere exotische Früchte, Quinoa, das vielgefragte Inkakorn, Palmherzen, Gewürzkräuter, Heilpflanzen… . Quitoberlin, ein kleines Berliner Unternehmen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Qualitätsprodukte aus Ecuador nach Deutschland zu bringen und hier zu vertreiben.
Das Aufbauhaus am Moritzplatz ist – architektonisch gesehen – nicht gerade eine Perle, aber gäbe es dieses Haus nicht, müssten viele kleine Firmen auf irgendwelchen Kreuzberger Hinterhöfen ihrer Arbeit nachgehen. Ein Beispiel: quitoberlin. Die Eine-Frau-und ein-Mann-Unternehmung hat seit 2010 ein Büro in diesem Gewerbe- und Geschäftsgebäude, klein, aber ausreichend für die Bedürfnisse des Jobs.
Quitoberlin beschäftigt sich „mit dem Import und Vertrieb von Qualitätsprodukten mit lateinamerikanischer Identität für Menschen, die Wert auf soziale, kulturelle und ökoligische Nachhaltigkeit, auf den Ursprung und die Geschichte der Dinge und der sie erschaffenden Menschen legen.“ So jedenfalls haben Paula Acosta und Marc Wieland ihr Unternehmensziel formuliert.
Rückblick. Zum ersten Mal traten wir die ebenso kompetente wie eleguente Paula Acosta im Grand Hyatt Hotel am Potsdamer Platz während einer Schokoladenmesse.
Dort präsentierte die 36-Jährige Ecuadorianerin Agrarökonomin mit Abschluss an der Humboldt-Universität, Bio-Raw-Schokoladen der Marke Pacari – zu deutsch Natur – aus ihrer Heimat. „Vom Baum bis zur Tafel: 100% Made in Ecuador“ Stand auf einem Schild an ihrem Stand. „In Ecuador ist die, bean to bar´-Produktion, die direkte Verarbeitung der Kakaobohne zur Schokoladentafel, noch keine gängige Praxis, erläuterte Paula Acosta, „die Pacari-Manufaktur in Quito will dieses Bild ändern.“
Dafür verzichtet das Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit Plantagenbetreibern und arbeitet mit rund 3.000 Familienbetrieben zusammen, die sich in Esmeraldas, Manabi und Los Rios, den traditionellen Kakaoprovinzen Ecuadors, zu Kooperativen zusammengeschlossen haben. Pacari hilft ihnen bei der Verbesserung biologischer Anbaumethoden und zahlt deutlich mehr als den aktuellen Marktpreis für die Kakaobohnen, um die Bauern gerecht zu entlohnen und gleichzeitig die Biodiversität des Landes zu schützen.
Das Ergebnis all dieser Bemühungen, die Paula Acosta und Marc Wieland mit großem Engagement unterstützen, sind vielfach international ausgezeichnete Schokoladen mit hohem Kakao- und geringem Zuckergehalt, einem entsprechenden Anteil antioxidativer Kapazitäten, vor allem aber mit einem natürlich – aromatischen, lang anhaltenden Kakaogeschmack. Unser Favorit war eine Kreation, die mit gemahlener Maca-Wurzel verfeinert wurde, deren herbes Aroma dem Ganzen einen zusätzlichen exotischen Kick gibt.
Original, natural, selected – ursprünglich, natürlich, mit größter Sorgfalt ausgesucht, das sind auch die Attribute der übrigen, von quitoberlin aus Ecuador importierten Lebensmittel, etwa der Obst- und Gemüsechips der Firma KIWA. „Basis dieser Chips ist der einzigartige Reichtum des Landes an Obst und Gemüse“, so Marc Wieland, 43, Architekt und Designer aus Berlin und gemeinsam mit Paula Acosta Gründer von quitoberlin, „und natürlich die entsprechende Kompetenz.“
Wir meinen: Die KIWA-Chips sind seit Erfindung des Nervositätskillers 1853 in Amerika das geschmacklich wahrscheinlich Beste dieser Art, das die Welt je gesehen hat.
Schokolade aus Ecuador
Diese Pacari-Edelschokoladen sind etwas für Kenner. Pacari steht für ein vor 13 Jahren in Ecuador gegründetes Familienunternehmen. Das erste übrigens, das seine Produkte im eigenen Land herstellte. Verwender werden ausschließlich Bohnen der Kakaosorte „Arriba Nacional“. Durch den Verzicht auf ihre Röstung bleibt der natürliche Kakaogeschmack weitestgehend erhalten, leicht nussig und ungemein aromenreich mit Anklängen von Kardamom, Süßholz, Vanille und Zimt. Ausgewogen tief und harmonisch. Eine Schokolade eben für Feinschmecker.