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Relais & Château Gutshaus Stolpe

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„Die Tatsache, dass es sich bei Stolpe um mein Elternhaus handelt und ich mit meinen Geschwistern hier die ersten Jahre unseres Lebens verbracht habe, ist die wesentliche Triebfeder, um dieses besondere Anwesen zu erhalten und weiterzuentwickeln.“

Kurt Stürken, Inhaber Gutshaus Stolpe

Der Hamburger Unternehmer, Jahrgang 1935, verließ Stolpe mit Mutter und Geschwistern im Frühjahr 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee. 1994 gelang es ihm, den Gutshof und rund 150 Hektar Wald und Wiesen vom deutschen Staat zurückzukaufen. Zwei Jahre lang wurde das denkmalgeschützte Gutshaus mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail restauriert. Es entstand ein Landhotel mit 36 individuell ausgestatteten Zimmern, einer stilvollen Bar mit Bibliothek, Salons, einem Spa-Bereich und einem Gourmetrestaurant. Das Haus gehört der exklusiven Relais & Château-Hotelvereinigung an.

Anfang 1997 war ich zum ersten Mal zu Gast im Gutshaus Stolpe, nicht, weil mich die Abgeschiedenheit Vorpommerns anzog, sondern, weil mich interessierte, wie zwei alte Bekannte es  angehen würden, hier ein Spitzenhotel mit entsprechender Gastronomie zu etablieren. Ich erinnere mich gern an die grandiose Küche von Jürgen Schneider und die individuelle Betreuung durch seine Frau Susanne, aber auch an meine Frage, wie lange sie es in dieser Gegend, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, aushalten würden. Die Antwort, auch das weiß ich noch, klang nicht nach Stippvisite. Dennoch dauerte ihr Aufenthalt nur mehr zwei Jahre. Am Gutshaus-Herd folgten Stefan Frank, Renee Rischmeyer, Sascha Fehrenbach, André Münch, der immerhin sieben Jahre blieb und noch einmal Stefan Frank – alles Küchenchefs aus der Sternerklasse. Trotz der Wechsel blieb der Michelin-Stern dem Haus erhalten, seit 1998 immerhin, einmalig nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern. Große Schuhe, in die Küchenchef Björn Swanson und Sous Chef Sebastian Görmar, die neuen am Gutshaus-Herd, da gestiegen sind.

 

Die beiden Berliner, die zuvor in der Hauptstadt mit ihrer klaren, stimmigen Frischeküche im Golf- und Landclub Wannsee und 15 Gault-Millau-Punkten die Kritiker überzeugten, wollen den Stern natürlich verteidigen.

Keine leichte Aufgabe, aber nicht unmöglich. Beide haben einschlägige Erfahrungen – Swanson als Sous Chef bei Stefan Hermann im Dresdner Bean & Beluga und Görmar in gleicher Funktion bei Tim Ranebeide sind geschmackssicher und beherrschen den Umgang mit hochwertigen Produkten und deren akkurate Zubereitung. Also, wir sind jedenfalls gespannt.

Es gibt viele gute Gründe, die für Stolpe sprechen. Die traumhafte Landschaft des Peenetals gehört unbedingt dazu: Niedermoore und Feuchtwiesen, wilde Orchideen, das nordische Licht, der Kranichflug im Frühjahr und Herbst, Eisvogel und Seeadler, Korn- und Wiesenweihe, Fischotter und Biber. Die Morgenwanderung vor der Gutshaustür oder eine Wikingertour im Solarkatamaran sind Möglichkeiten, die Natur zu erleben, ihre Stille zu genießen, Stress abzubauen.

Die Empfindungen wechseln, die Demut vor soviel Großartigkeit bleibt. Veranstaltet werden diese Touren regelmäßig von einem langjährigen Partner des Gutshauses Stolpe, dem Tourismusbüro „Abenteuer Flusslandschaft“ (www.abenteuer-flusslandschaft.de), für mich als Städterin übrigens eines der schönsten Erlebnisse im Peenetal.

Interview mit Hoteldirektor Mathias Laux

Mathias Laux, 40, ist seit Anfang 2015 im Relais & Chateaux Gutshaus Stolpe als Hoteldirektor tätig. Zuvor studierte der gebürtige Bremer Betriebswirtschaftslehre und arbeitete u.a. für Concorde, Kempinski, Rocco Forte und Maritim, zuletzt als Direktor im Heringsdorfer Hotel Kaiserhof.

Herr Laux, Sie sind neu im Gutshaus, die Küchencrew ist neu, wird nun gekehrt?
Wenn Sie das im Sinne von, ausfegen meinen, nein. Wir setzten erstmal auf den Erhalt des Bewährten. Das Gutshaus Stolpe bleibt also, was es ist: ein Kleinod in malerischer Landschaft, eine Oase herzlicher Gastfreundschaft, ein hervorragender Ort für einen Wellness-Trip und eine gute kulinarische Adresse. Das heißt natürlich nicht Stillstand, sondern bedeutet immer auch behutsame Weiterentwicklung.
Was haben Sie, was andere nicht haben?
Schwierige Frage, da mir die Vergleiche fehlen. Ich sage Ihnen mal, was wir haben. Der Aufenthalt im Gutshaus bedeutet, Gast zu sein in einem gepflegten Zuhause. Elegant, intim, stilvoll. Wir legen Wert auf familiäre Gastlichkeit und einen freundlichen Service, der immer auf die Wünsche unserer Gäste bedacht ist. Gerne verweise ich auf die ländliche Abgeschiedenheit, die atemberaubende Natur und darauf, dass wir hier beste Tradition mit den Annehmlichkeiten zeitgemäßer Lebensart verbinden.
Ihr kulinarisches Konzept?
Wenn Sie Details wissen wollen, sollten Sie unseren Küchenchef fragen, aber allgemein gilt: regional vor international, und respektabel ist uns nicht gut genug. Immerhin gehören wir zu den neun Häusern in Mecklenburg-Vorpommern, deren Küche mit einem Michelin-Stern geehrt wurde.
Vielen Dank für das Gespräch.

www.gutshaus-stolpe.de

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