Auch Mädels machen blau
Blau, blau, blau machen
Wenn man Erklärungen sucht, wie der Begriff „blaumachen“ zu seinem Namen kam, stößt man auf verschiedenste Theorien. Eine nette und durchaus vorstellbare hat mit der alten Tradition des Färbens z.B. unserer beliebten Bluejeans zu tun. Dazu nutzte man schon damals den Farbstoff Indigo (gewonnen aus Färberwaid), der günstig und einfach zu handhaben war. Einziger Nachteil: Der Farbstoff oxidiert erst an der Luft und wird langsam blau. Diese Umwandlung kann etliche Stunden in Anspruch nehmen.
Die Färbergesellen – so sagt man – ließen es sich in der unvermeidlichen Wartezeit gut gehen, tranken das eine oder andere Gläschen zu viel und mussten sich dann noch ein wenig ausruhen, bevor es wieder an die Arbeit ging. Aber wie gesagt, das ist eine von vielen ungesicherten Vermutungen.
Unbestritten ist die Tatsache, dass einige Dinge die mit Genuss zu tun haben, schnell mal „blau“ werden. Ich denke nur an unseren letzten Mädels-Besuch bei einem befreundeten Weinhändler. Viele Kostproben später und jede von uns mit zwei erstandenen Weinkisten unter dem Arm, traten wir den Heimweg an. Nur Martina – die aus Spass an ihrem neuen Single-Dasein so erfreut war – hatte das Wort Probe neu definiert.
Ja, also böse Zungen hätten ihr auch hier den Farbzustand „blau“ angehängt, obwohl sie eher käseweiß und wirklich nicht gut aussah.
Und dann gibt es noch den „blauen“ Dunst. Bei Nichtrauchern verpönt, bei Liebhabern der gerollten Tabakpflanze ein purer Genuss. Auch hier sollte man sich einem Fachmann anvertrauen.
In einer Zeit, in der Zigarren, Pfeifen und Tabake selbst an Zeitungskiosken verkauft werden, gilt ein solcher allerdings für viele als Exot. Und tatsächlich gibt es in Berlin noch Händler, die als Lehrling schon Helmut Schmidt bedient hatten.
„Die kannten sich aus“, so berichten sie uns, „die konnten mit geschlossenen Augen eine Castello von einer Dunhill unterscheiden oder eine Savinelli von einer Stanwell.“ Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Belüftung – optimale Bedingungen für eine gute Zigarre, aber auch eine Wissenschaft für sich. Begehbare Humidore, klimatisierte Keller, kompetente Genussberatung, bei der geht es dann um Aromen, Formate, Brenneigenschaften, Deckblätter, Geschmacksnoten, und, und, und… . Nicht alltäglich in der schnellen Geld-gegen-Ware-wechselnden Zeit.
Natürlich gibt es heute auch für Leute die „blaumachen“ wollen alle Möglichkeiten in der wunderbaren Online-Welt. Wer sich beispielsweise chilenischen Rotwein von Eduardo Chadwick, deutschen Weißwein von Kettern & Nieport oder doch lieber französischen Champagner Extra Brut nach hause kommen lassen möchte, findet eine große Auswahl bei wine-in-black.de. Für Liebhaber des dampfenden Genusses gibt es z.B. eine Bolivar, Benchmade Churchill, Vegas de Santiago oder natürlich eine Cohiba bei noblego.de.
Und wer nun denkt ‚Für die Mädels den Wein, für die Jungs die Zigarren‘ – weit gefehlt. Hier ein heimlich aufgenommenes Beweisfoto: