Knieperkohl und Knieperfuchs
Was ist Knieperkohl?
Das weiß in der Prignitz jedes Kind“, sagt Horst Fenske. „Wann, wie und warum er zum Nationalgericht dieser Gegend wurde, das allerdings müssen Sie den Knieperfuchs fragen.“ Fenske ist der Knieperfuchs. Der 71-jährige Gastronom betreibt gemeinsam mit seiner Frau Elke in Pritzwalk die Speisegaststätte Deutsches Haus und gilt als ausgewiesener Knieper-Kenner. „Der entscheidende Irrtum ist“, so Fenske, „dass die meisten den Knieper für eine Gemüsesorte halten, in Wirklichkeit ist er aber ein Kohlgericht, das aus Weißkohl, Grünkohl und blauen Markstammkohl gekocht wird.“ Und die weiteren Zutaten stellen klar, dass Diätpäpste und Kalorienzähler hier außen vor bleiben: Schmalz, Speck, Schweinebacke, Brägenwurst, Lungwurst, Eisbein, Kassler.
„Eine Light-Variante gibt es nicht“, grinst der Knieperfuchs. Deftig, kräftig, kalorienreich, das sind die wichtigsten Attribute der Prignitz-Spezialität, die allerdings auch ernährungsphysiologisch einiges zu bieten hat. „Knieperkohl entgiftet den Darm, kräftigt die Schleimhäute und senkt die Cholesterinkonzentration im Blut“, erklärt Horst Fenske und fügt hinzu: „Ein typisches Wintergericht, das auch hilft, drohenden Erkältungskrankheiten vorzubeugen.“
Sieben Kniepergerichte stehen auf der Speisekarte seines Lokals, außerdem verkauft und verschickt Fenske Knieperkonserven, mit und ohne Lungwurst. Und auf jedem Volksfest zieht er das Fuchskostüm an und wirbt für seine Region und deren traditionelle kulinarische Spezialität.
Deutsches Haus
Havelberger Straße 15
16928 Pritzwalk
Tel.03395-30 42 16
www.knieperfuchs.de