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Das Café Rosenhag

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Auf unserem Weg durch Brandenburg an der Havel machen wir an einem tollen Bauhausensemble halt. Direkt vor dem Café Rosenhag, dass in den „Gastronomieführern Brandenburg an der Havel“ bislang aber noch wenig Erwähnung findet. Hier treffen wir die Inhaber Vera Kovac und ihren Mann Konstantin Kovac.

Wann haben Sie das Café Rosenhag übernommen, Frau Kovac?
V.K: Wir haben im März 2015 eröffnet.

Seit gut einem Jahr sind Sie also am Markt, erklären Sie uns doch bitte, weshalb in den diversen Brandenburger Restaurantführern das Café Rosenhag nicht aufgeführt ist.
V.K.: Ich weiß es nicht. Vielleicht werden wir in Brandenburg an der Havel noch nicht richtig wahrgenommen. Auf jeden Fall werden wir uns darum kümmern. Ich denke, dieses architektonische Bauhaus-Kleinod hat wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient.

Ihre Offerten aber auch.
V.K.: Danke für die Blumen. Wir versuchen jedenfalls, sowohl den Brandenburgern als auch den Touristen ein ordentliches Angebot zu fairen Preisen zu machen.

Was heißt das?
K.K.: Wir bieten täglich außer am Montag, das ist unser Ruhetag, einen Mittagstisch, zwei Gerichte, die mit 5,50 Euro bis 6,50 Euro kalkuliert sind. Also beispielsweise ein Graupenrisotto mit glasiertem Gemüse für 5,50 und gebratene Geflügelleber mit Kartoffelpüree und Feldsalat für 6,50.

Und am Abend?
K.K.: Von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr koche ich eine kleine Karte, sechs bis sieben Gerichte, keine Grand cuisine, das verbietet sich hier, eher Grand cantine, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Können Sie es mir erklären?
K.K.: Damit wir uns richtig verstehen, wir servieren keinen Kantinenfraß, aber eben auch keine Edelprodukte. Wer Seezungenfilet mit Estragonmousse oder Hummer im Sakesud möchte, ist bei uns falsch. Ich setze auf gute Saisonprodukte – möglichst aus der Region und koche auf dem Boden einer fein bürgerlichen Küche frisch, anständig, schnörkellos und preiswürdig.

Einige Beispiele?
K.K.: Sicher. Ziegenkäsepraline mit Honig-Thymian-Sauce und Salat zum Beispiel. Dafür berechnen wir 7,90 Euro. Oder mein Zigeunerschnitzel. Das sind Schweinefilets, die ich mit Kräuterpüree und Paprika-Tomaten-Gemüse für 11,50 Euro serviere. Das teuerste Hauptgericht übrigens kostet 14,50 Euro – (Bulgogi (koreanisches Feuerfleisch, d. Red.) vom Flanksteak mit Fünfgewürz-Brühe, Jasminreis und Gurken-Ingwer-Salat.

Und Sie backen offensichtlich gern?
K.K.: Wenn Sie die Torten meinen, das sind Kreationen meiner Frau.

Sieht alles sehr lecker aus, Frau Kovac.
V.K.: Na ja, es wäre schon ein ziemliches Armutszeugnis, wenn ich als ehemalige Patisserie-Chefin nicht backen könnte. Dann müssten wir die Torten woanders kaufen, denn ohne würde es nicht gehen, schließlich sind wir ein Kaffeehaus.

Welche sind Ihre Lieblingstorten?
V.K.: Ach, das wechselt, und am Ende entscheidet ja der Gast. Zu verrückt darf´s jedenfalls nicht sein, Gewürzreis-Blutorangen-Torte, das ist schon das höchste der Gefühle.

Und die Standards?
V.K.: Acht bis zehn verschiedene Torten und Kuchen bieten wir immer an – Karottentorte, Mokkatorte, Schokotorte, Banane-Schoko-Kokos, Birnen-Quark-Mousse und natürlich Käsekuchen. Der Renner allerdings ist zur Zeit meine Mango-Lassi-Torte. Wichtig ist mir noch zu sagen, dass ich ausschließlich mit guten, natürlichen Zutaten arbeite, also ohne Stabilisatoren und all die anderen künstlichen Hilfsmittel, die es heute so gibt.

Süßes für Kinder?
V.K.: Natürlich. Ich backe Erdnuss- und Schokoladenkekse, und die Angebote auf unserer Eiskarte stammen von meinem ältesten Sohn Nicolas.

Sind Sie für eine kleine Kritik empfänglich, Frau Kovac?
V.K. Nur zu.

Weshalb werben Sie eigentlich nicht mehr mit dem einmaligen Bauhaus-Ambiente Ihres Cafés?
V.K.: Sie haben Recht, wir haben da auch Ideen. Vielleicht wird es erstmal ein Flyer, mit dem wir über die Geschichte des Cafés Rosenhag, über die Wohnanlage, seine Architektur und natürlich gleichzeitig über unsere Angebote informieren. Der Saal in der ersten Etage zum Beispiel ist ein wunderbarer Platz, um zu feiern oder für andere Veranstaltungen.
Aber das alles ist, wie so oft im Leben, nicht nur eine Frage des Wollens. Schauen Sie, wir haben vier Kinder, unsere beiden jüngsten Söhne sind vier Jahre alt, vielleicht können Sie sich wenigstens annähernd vorstellen, wie es da mit unserer Zeit aussieht.

Vielen Dankfür das Gespräch.

 

Café Rosenhag

Am Rosenhag 1
14770 Brandenburg an der Havel
leider geschlossen!!

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