Richtige Temperatur für Rot- und Weißwein
Auszug aus dem Gespräch beim morgendlichen Treffen in unserer Teeküche: „… und dann sind wir wieder mal durch die Bars und Kneipen der Stadt gezogen.“ „Du hast es gut.“ „Wie war´s?“…
Ja, was soll ich sagen. Zunächst muss ich voraus schicken, dass ich – sehr zur Belustigung meiner Kollegen – auf Weißwein allergisch reagiere. Nicht im übertragenen Sinne, sondern tatsächlich nach dem Verzehr Halsschmerzen, Nasenkratzen, Ohrenkribbeln und Sodbrennen bekomme. Das ist eben so. Deshalb, und weil ich mich von Mixgetränken jeder Art fernhalte, trinke ich eben und das sehr gerne Rotwein.
Wer die derzeit sommerlichen Temperaturen noch einmal genauso auskosten möchte wie wir, hat in unserer Hauptstadtmetropole die Qual der Wahl. Es gibt exotische Bars, abgefahrene Bars, stilvolle Bars, Ginbars, orientalische Bars, Smokerbars, gediegene Bars, ja sogar eine Briefmarken Weinbar und kürzlich hat Berlins erste Dessertbar eröffnet (CODA Dessert Bar).
Mir ist das eigentlich egal, ob nun Bar, Restaurant oder Kneipe, Hauptsache die Location ist sauber und gemütlich, der Service stimmt und die Weinauswahl ist gut. Bis dahin. Mir passiert es immer wieder – gerade im Sommer – dass mein Lieblingsgetränk eher mit der Trinktemperatur eines Glühweins serviert wird. „Na, ist eben Zimmertemperatur“, bekomme ich zu hören. Leute, es gibt so etwas wie Kühlschränke! Ja sogar spezielle Wein-Kühlschränke, wo – man glaubt es kaum – auch eine Rotweinflasche bei 35° Grad im Schatten Platz finden kann.
Welche Temperaturen sollten Rot- und Weißweine haben?
Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass jeder Genießer auch eine eigene Trinktemperatur am liebsten mag.
Weiße und süße Weine empfiehlt es sich eher gekühlt zu trinken (die Säure tritt in den Hintergrund, der Wein wirkt spritziger und frischer) und Rotweine trinkt man lieber etwas (etwas!) wärmer. Die verstaubte Regel der ‚Zimmertemperatur‘ bezieht sich auf die ‚Wärme‘ in alten Schlössern und Burgen, die im Sommer kühl und im Winter nie warm wurden.
Ich möchte hier nicht ausbauen, wie man, wo man und warum man welches Weinchen wie temperiert. Dazu gibt es unzählige Ausführungen im Internet. Hier nur mal einige Empfehlungswerte:
Trinktemperaturen für Weine
Champagner und Sekt – 5°C bis 9°C
weiße, trockene, säurereiche Weine – 7°C bis 9°C
Roséweine – 7°C bis 12°C
gehaltvolle Weißweine, Aus- und Spätlesen – 10°C bis 12°C
leichte bis vollmundige, trockene Rotweine – 14°C bis 16°C
gehaltvolle, bukettreiche Rotweine – 16°C bis 18°C
Soweit die Empfehlungen. Ich würde mich hier nie um zwei, drei Grad streiten (ich trage auch selten ein Thermometer bei mir), aber alles, was bei Wein eine Temperatur über 20°C hat, wird nahezu ungenießbar.
In diesem Sinne, noch einen schönen Restsommer und scheuen Sie sich nicht, auch mal für eine gute Flasche Rotwein, einen Sektkühler mit viel Eis zu verlangen.
Das Beitragsbild und das Artikelbild mit Dessert kommen von der CODA Dessert Bar Berlin.
Hallo!
Da stecken einige nützliche Informationen drin, die beim Genuss von Weißwein oder Rotwein echt gewinnbringend genutzt werden können!
Ich finde generell dass Wein wirklich nur gut schmeckt, sofern er die richtige Temperatur hat. Da ist mir der Geschmack für mich fast schon Nebensache. In den meisten Bars oder Restaurants ist mir der Wein einfach nicht gut genug gekühlt, bzw. falsch temperiert.
Deshalb trinke ich meistens mein Gläschen (oder auch das zweite) lieber zu Hause, wo ich individuelle Einstellungen an meinem Weinkühlschrank vornehmen kann. So ein Weinklimaschrank ist allerdings wirklich nur etwas für Menschen, die einen guten Tropfen auch zu würdigen wissen und den Genuss nicht durch die falsche Temperatur geschmälert haben möchten!
Die Geräte sind leider auch nicht gerade günstig zu bekommen (ich habe mir nach langer(!) Suche ein Gerät für knapp 3.000€ im Internet bei kuehlmoebel247.de gekauft) und deshalb tatsächlich nicht für jedermann zu empfehlen. Ich bin jedenfalls damit hoch zufrieden und kann ganz entspannt abends auf dem Balkon meinen Wein genießen!
MfG