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Guide Michelin 2017 – Die neuen Sterne-Restaurants

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Nun hat die Heimlichtuerei endlich ein Ende und die neuen Sterne-Restaurants für Deutschland 2017 stehen fest.

Berlin kann leider mit keinem Drei-Sterne-Restaurant aufwarten, obwohl wir Hendrik Otto alle Daumen gedrückt hatten. Hendrik – von uns bekommst Du mindestens einen dritten Herzensstern. Ist sowieso viel mehr wert.

Wie verteilen sich die Michelin-Sterne in Berlin?

7 x Zwei-Sterne-Restaurants:

Zweiter Stern neu: Rutz (Mitte)
Horváth (Kreuzberg)
Facil (Tiergarten)
Fischers Fritz (Mitte)
Lorenz Adlon Esszimmer (Mitte)
Reinstoff (Mitte)
Tim Raue (Kreuzberg)

12 x Ein-Sterne-Restaurants:

Erster Stern neu: Einsunternull (Mitte)
5 Cinco (Tiergarten)
Bandol sur Mer (Mitte)
Bieberbau (Wilmersdorf)
Frühsammers Restaurant (Wilmersdorf)
Hugos (Tiergarten)

Les Solistes (Charlottenburg)
Markus Semmler (Wilmersdorf)
Nobelhart & Schmutzig (Kreuzberg)
Pauly Saal (Mitte)
Richard (Kreuzberg)
Skykitchen (Prenzlauer Berg)

Wer hat die Michelin-Sterne in Brandenburg bekommen?

2 x Ein-Sterne-Restaurants:

Kochzimmer, Beelitz (Potsdam-Mittelmark)
Friedrich Wilhelm, Potsdam

Und hier noch die Besten der Besten aus ganz Deutschland – die Drei-Sterne-Restaurants:

Restaurant Bareiss, Baiersbronn (Baden-Württemberg)
Schwarzwaldstube, Baiersbronn (Baden-Württemberg)
Restaurant Überfahrt Christian Jürgens, Rottach-Egern (Bayern)
The Table Kevin Fehling, (Hamburg)
Aqua, Wolfsburg (Niedersachsen)
La Vie, Osnabrück (Niedersachsen)
Vendôme, Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen)
Waldhotel Sonnora, Wittlich/Dreis (Rheinland-Pfalz)
GästeHaus Klaus Erfort, Saarbrücken (Saarland)
Victor’s Fine Dining by Christian Bau, Perl (Saarland)

Rutz: Marco Müller.

Ob er ihn im Blick hatte, das wissen wir nicht, aber jetzt ist er da, der zweite Michelin-Stern. Chapeau, Marco Müller! In einer Welt, in der andere abheben, wichtigtuerisch, größenwahnsinnig oder Alkoholiker werden, bleibt er ein geerdeter Mensch. Das zeichnet den Mann, der seit Anfang 2004 Chef am Rutz-Herd ist, wie seine Küche, die ohne jegliches Imponiergehabe auskommt und einfach nur beglückt.

16 Jahre notierten die Gault-Millau-Tester für Karl Wannenmacher 17 Punkte. Es folgten sechs Jahre mit 16 Punkten, aktuell sind es nur noch 15. Sicher geht deshalb die Welt nicht unter, Wannemachers schon gar nicht, aber vielleicht hätten die doch auch sonst so wortgewaltigen Berufsesser mal eine klitzekleine Begründung der erneuten Abwertung verlieren können.
Liegt es wirklich daran, dass Karl Wannemacher und seine Gemeinde den Sauseschritt, mit dem die Zeit in Berlin kulinarisch eilt, nicht mitteilen?

einsunternull: Andreas Rieger.

Eine Frage, die man sich auch im Alten Zollhaus stellt, das die Gault-Millau-Menschen gleich ganz aus ihrem Guide gekegelt haben. Ist denn Haute Hausmannskost, wenn sie handwerklich perfekt und alles andere als provinziell gemacht und mit jenem Kick versehen ist, der beim Gast Zufriedenheit erzeugt, wirklich nicht mal mehr der Erwähnung wert? Sind Küchenkonstanz und kulinarische Verlässlichkeit tatsächlich dermaßen out, dass sie flugs aus dem Guide verbannt werden müssen?

Gratulation zum ersten Stern auch an einsunternull-Küchenchef Andreas Rieger und seine Mannen, deren – Zitat aus dem Gault Millau – regelrecht intellektuelle Kompositionen in beeindruckender Weise das Produkt hofieren und so viele neue geschmackliche Informationen geben. Damit wird nach dem Nobelhart & Schmutzig ein zweites Berliner Restaurant höchstbewertet, das den anhaltenden Trend zur Regionalität konsequenter verfolgt als andere.

Allen Teams der ausgezeichneten Restaurants unseren herzlichen Glückwunsch.

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