Küchenausstattung – lieben und erhalten
Schraube locker? Kein Problem!
Immer wieder erzählen uns Gastronomen, was Sie für ihre Küchenausstattung bezahlt haben, welchen Herd man unbedingt haben muss, wie genau die beste Geschirrspültechnik funktioniert und was bei der Wahl der Bestuhlung unbedingt zu beachten ist. Allein ein schöner Molteni-Herd kann über 20.000 Euro kosten und so kommt bei der Erstausstattung des Restaurants auch schon mal ein höherer sechsstelliger Betrag zustande. Eine Bekannte sagte immer: „Für das Geld würde ich mir aber eine andere Arbeit kaufen.“ Ja, es müssen schon sehr viele bekochte Teller über den Pass gehen, um die Investitionen wieder ‚reinzuholen‘.
In der privaten Küche sieht es dann doch ein wenig anders aus. Hier wird nicht über geschmackliche Intelligenz und sensorische Kontrapunkte schwadroniert, sondern – wenn man sich nicht gerade in einem Restaurant verwöhnen lässt – einfach gut gekocht.
Der große Wolfram Siebeck (†7.7.2016), der den Deutschen viele Jahrzehnte seine Verbalmedizin gegen Genussfeindlichkeit, Billigprodukte und Fertiggerichte verabreichte, schrieb einmal: „In Berlin ist eine zivilisierte Lebensart noch nicht so weit entwickelt, dass Stadtneurotiker, Flaneure und Geschäftsleute die Mittagszeit zu genussvollen Besuchen der lokalen Gastronomie benutzen, wie das in anderen europäischen Metropolen selbstverständlich ist.“ Also – selbst ist der Mann oder die Frau.
Sicher, für die private Küchenausstattung sind die Kosten nicht ganz so drastisch, aber für einen guten Dampfgarer bezahlt man auch schon mal über 1.000 Euro. Bestenfalls informiert man sich vor Neuanschaffungen von Backöfen, Herden, Geschirrspülern, Kühlschränken oder Waschmaschinen am besten beim Fachhändler oder besucht eine der vielen Fachmessen, wie zum Beispiel die Ambiente in Frankfurt am Main. Immerhin die mit weit über 4.000 Ausstellern größte Konsumgütermesse der Welt.
Und wenn eines der Geräte nicht mehr richtig funktionieren sollte – was besonders gern kurz vor dem Urlaub passiert oder wenn eine große Feier ansteht – wird ein Reparaturservice beauftragt. Reparieren statt neu kaufen! Zum Glück steigt in heutiger Zeit wieder das Bewusstsein für ökologisches Handeln, auch wenn weitläufig behauptet wird, dass die Nutzungsdauer von Haushaltsgeräten immer weiter sinkt. Studien behaupten sogar, dass es sich hier um einen geplanten Verschleiß der Hersteller handeln könnte.
Also mein Herd funktioniert nach 13 Jahren noch tadellos. Als Dank hat er jetzt ein neues Induktionsfeld bekommen – klasse Sache!