Zugegeben wir lesen natürlich am liebsten Kochbücher. Manch einer behauptet, das sind keine „richtigen“ Bücher. Sie seien nur eine Ansammlung von Rezepten, Anleitungen also, die das Zubereiten von Speisen wie Velouté von Gartenerbsen mit Pata Negra, Kaisergranat und Buttermilch von Karlheinz Hauser oder Austernravioli mit geröstetem Blumenkohl und Austernpuder von Johannes King erklären. Sie wollen uns helfen, Gerichte kreativer, gesünder, vegetarischer usw. zuzubereiten.
Also kein Buch, das man beispielsweise seinen Kindern als Leselektüre empfiehlt. Meine Neffen sind der klare Gegenbeweis. Lesen war für sie – neben Zimmer aufräumen und sonstiger Hausarbeit – eine nicht zumutbare Strafe.
Doch da sie gerne essen – am liebsten Muttis selbst gebackenen Sonntagskuchen – fingen sie an, Backrezepte zu lesen und Kuchen selber zu backen. Zunächst waren handelsübliche Backmischungen im Fokus. Heute gehört das Buch „Verführerische Torten – Kann denn Backen Sünde sein?“ zu ihrem einfachen Lesestoff.
Übrigens: Auch eines unserer Lieblings-Back-Bücher, das wir gerne allen Bäckern und Konditoren zur Verfügung stellen würden. Einfach mal der Tatsache geschuldet, dass es nahezu unmöglich ist, Sonntags in einer Großstadt wie Berlin, gegen 15.00 Uhr noch ein Stück handgemachte Torte zu erwischen. Anderes Thema.
Heute gehören meinen Neffen buchstabenstarke ‚Koch-Lese-Bücher‘ wie „Die Geschichte beginnt mit einem Huhn“ von Ella Risbridger (liest sich einfach so weg) oder Werke wie „Auf den Spuren des Hummus“. Verrückt, Kochbücher sind also doch „richtige Bücher“!
Und begann diese Lesefreude auch aus Liebe zum Essen, so ist sie doch heute immer präsent. Waren wir mit unseren Neffen – 10- und 15-jährig – in Malta im Urlaub und besuchten die Drehorte der Serie „Game of Thrones“, wollten sie unbedingt das Buch dazu lesen. Die Verfilmung basiert auf dem Buch „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. Auf über 500 Seiten geht es um die Reise in eine mittelalterliche Welt, voller Tod, Hass, Liebe und Co.
Und ja, eine Urlaubslektüre hat jeder gern dabei und zum Glück braucht es heutzutage keine schweren Bücher mehr. Mit dem Smartphone und Co. hat man im Handumdrehen eine eigene Bibliothek in der Hosentasche, auf die man überall zugreifen kann. In unserem Fall haben wir das Hörbuch bei Audible heruntergeladen und alle gemeinsam den Worten gelauscht. Das ging dann auch am Strand und nach dem Abendessen wunderbar.
Fazit: Von der Dr. Oetker Backmischung zur Weltliteratur – auch das geht!