Wie der Wein nach Südafrika kam
Der Weinbau begann laut dem Deutschen Weininstitut bereits vor über 8.000 Jahren in Mesopotamien. Mit den Römern kam er dann vor etwa 2.000 Jahren nach Deutschland. Heute finden sich Weingüter auf der ganzen Welt. In Supermarktregalen finden sich Tropfen aus Kalifornien und Neuseeland. In Online-Shops verkaufen Weingüter wie Diemersdal Wein aus Südafrika. Doch wie schaffte es der Wein in den untersten Zipfel des afrikanischen Kontinents?
Vom Anfang des Weins in Südafrika
Der Ursprung des Weinanbaus in Südafrika findet sich im Jahr 1655. Zu dieser Zeit pflanzten holländische Siedler die ersten Reben am Fuß des Tafelbergs. Das mediterrane Klima versprach schon damals gute Bedingungen für den Weinbau. Ursprünglich sollte der angebaute Wein den Seefahrern auf ihren langen Fahrten als flüssiger Proviant dienen. Vier Jahre später, am 2. Februar 1659, kelterte der Niederländer Jan van Riebeeck dann den ersten Wein aus den südafrikanischen Trauben. Die Qualität des Weines war dabei eher zweifelhaft, so handelte es sich bei den Holländern nicht um erfahrene Winzer. Das nötige Fachwissen brachten die Franzosen: geflüchtete Hugenotten begannen zwischen 1688 und 1690, im Drakenstein-Tal zu siedeln. Damit verbesserte sich auch die Weinqualität.
Ende des 18. Jahrhunderts erlangte der Kapwein auch in Deutschland und Frankreich Bekanntheit. Zu den berühmtesten Fans gehörten etwa Napoleon und Bismarck.
Mit Beginn der Arpartheidära im Jahr 1948 wurden die südafrikanischen Winzer mit Handelssanktionen konfrontiert. Mithilfe von effektiven Marketingkampagnen konnte lediglich der Exportschlager Lieberstein erfolgreich bleiben und wurde 1965 sogar zum meistverkauften Markenwein der Welt. Der internationale Markt öffnete sich den südafrikanischen Winzern wieder mit der Freilassung von Nelson Mandela im Jahr 1990. Der Übergang zur Demokratie läutete auch für den Weinbau eine neue Zeit ein. Die Winzer achteten vermehrt auf gute Qualität zu angemessenen Verkaufspreisen.
Weinanbau heute
Die Weinwirtschaft in Südafrika zeichnet sich heute durch hohe Qualität aus. Auch wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und Biodiversität gelegt. Über 130.000 Hektar stehen bereits unter Naturschutz und etwa 90% der südafrikanischen Winzer befolgen ein nachhaltiges Weinbauprogramm.
Neben den Klassikern wie Cabernet Sauvignon, Merlot oder Chardonnay finden sich auch heimische Spezialitäten wie Pinotage, ein beliebter Rotwein, in den Weinkellern der Südafrikaner. Dabei produziert das Land jährlich etwa 1160 Millionen Liter Wein, wobei etwas weniger als die Hälfte hiervon in andere Länder exportiert wird. Deutschland gehört dabei zu den größten Importeuren von südafrikanischem Wein.