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Bäckerei Mälzer – aus nach 125 Jahren

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Es gab von den damals noch 14 Filialen zum Schluss nur noch fünf. Nun sind alle geschlossen. Der 75-jährige Chef Klaus Mälzer schrieb diese traurige Nachricht zum Ende der 125 Jahre bestandenen Familienbäckerei an seine Kunden. Im März 1899 wurden in Berlin-Schöneberg die ersten Brote verkauft. Heute machten die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie der dauernde Personalmangel der Berliner Institution den Garaus. Die Suche nach einem Nachfolger war leider vergeblich.

Übrigens: Klaus Mälzer bewahrt die alten Backrezepte seines Großvaters noch an einem geheimen Ort auf, mit dem Hintergedanken diese weiterzugeben, falls ein adäquater Interessent des Wegs kommt.

Das schrieben wir 2015 über Mälzers Brot:

Im Gegensatz zu einigen Gastronomen und Gastrokritikern, die Brot vor dem oder zum Essen affig finden und strikt ablehnen, mögen wir es. Vorausgesetzt natürlich, es ist gutes Brot. Solches wie im Restaurant Jungbluth.

So kamen wir auf die Bäckerei Mälzer und deren rheinisches Roggenbrot. Ein Traumbrot, unglaublich gut. Ein Charakterbrot. Es riecht nach Wald und Heu, nach Mehl, nach Backofen und auf ganz sanfte Art säuerlich. Und es schmeckte haargenau so, wie Brot schmecken soll: ehrlich, herzhaft, rustikal, nach Heimat und nach Zuhause.

Bäckermeister Klaus Mälzer, damals 65, führte den Steglitzer Handwerksbetrieb in dritter Generation und backte das Rheinische so, wie es schon sein Großvater tat, der von der Walz ins Rheinland 1899 die Rezeptur mit nach Berlin gebracht hatte: Roggenschrot, Salz, Wasser und Natursauerteig, dreistündige Backzeit, zweitägige Auskühlung. „Demobrot“ nannten die Studis der 1960er den schweren Laib mit der dunklen Kruste, weil er so wunderbar satt machte.

Heute, im Zeitalter der weichen Weizenbrote, galt Mälzers reines Roggenbrot zu Recht als außergewöhnliche Spezialität. „Sowas backt kaum noch einer“, sagte der Meister mit einigem Stolz. Der bezog sich natürlich auch auf alles übrige Mälzer-Gebäck: die knusprig-fluffigen Schweizer Brötchen, die Mischbrote, die Blechkuchen. „Fertig-Mehle, Fertigsauerteig, all die Pülverchen und Mittelchen sind nicht unser Ding.“

Nun – der letzte Schnitt!

 

Leider für immer geschlossen!

(www.baeckerei-maelzer.de)

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