Das Genussnetzwerk für Essen, Trinken & Lebensart

Kärnten – auch ohne Schnee eine Reise wert

129

Kommt uns doch mal im Winter in Kärnten besuchen, da ist alles mit Schnee bedeckt und es sieht einfach wunderschön aus.“ Gesagt, getan. Die Anreise von Berlin ist nicht ganz so easy. Eine Kollegin empfahl mir gleich, für die Reise zwei Tage mit Zwischenstopp einzuplanen, da die Anschlusszüge niemals – wie im Fahrplan vorgeschlagen – zu erreichen sind. Bei einem geplanten Kurzurlaub von nur einer Woche eher schwierig.

Kärnten, Land der Berge und Seen

Kärnten, das südlichste Bundesland Österreichs, lockt nicht nur im Winter mit einer hübschen Alpenkulisse und herzlicher Gastfreundschaft. Und den versprochenen Schnee konnten wir bei 10 Plusgraden nur von der Ferne sehen. Aber nichtsdestotrotz bietet die Region rund um den Millstätter See Skigebiete, wo auch bei milderen Temperaturen unzählige Möglichkeiten für Genuss und Hüttengaudi bestehen. Besonders das Goldeck, der „Sportberg Kärntens“, ist bei Skifahrern und Snowboardern beliebt. Von Villach oder Klagenfurt aus erreicht man das Goldeck mit dem Auto in rund einer Stunde. Auch Zugverbindungen bis Spittal-Millstätter See bieten sich an, von dort bringen Skibusse die Gäste ins Skigebiet. Die Pisten sind präpariert und auf über 2000 Metern finden Wintersportler gute Bedingungen vor. Die moderne Gondelbahn bringt Gäste direkt vom Tal hinauf auf den Gipfel, wo sich ein 360-Grad-Panoramablick eröffnet. Und vor allem der Blick auf den Millstätter See ist sehr schön.

Kulinarik wir hier groß geschrieben

Und klar anschließend ist die Einkehr in eine der urigen Berghütten ein Muss. Bei einer herzhaften Brettljause die in der Regel aus geräuchertem Speck, würziger Almkäse, Essiggurken, Butter und frischem Bauernbrot besteht, kann man nix falsch machen. Dazu gab es eine dampfende Runde Jagertee, diesmal mit Coconut Rum aus der Prinz Schnapsbrennerei, die wir im letzten Urlaub schon mal kennenlernen konnten. Traditionell besteht Jagertee aus Schwarztee, Inländer-Rum, Obstler und Gewürzen, wobei viele Hütten ihre geheimen Familienrezepte haben.

Was wir an Kärnten besonders mögen

…ist die Schönheit der Berglandschaft gepaart mit glasklaren Seen. Dank der Nähe zu Italien ist das Klima in Kärnten sonniger und wärmer als in anderen Teilen Österreichs. Besonders im Sommer fühlt sich Kärnten fast wie ein mediterranes Urlaubsziel an. Jede Jahreszeit hat Ihren Reiz. Man kann Wandern, Skifahren und Hüttengaudi im Winter erleben oder Baden, Wildwasserrafting und ‚Wassersportlern‘ im Sommer. In Klagenfurt und Villach gibt es Museen und historische Sehenswürdigkeiten, Bad Kleinkirchen ist bekannt für seine Thermalbäder. Auf allen Höfen gibt es viel Selbstgemachtes von Kärntner Nudeln bis Tees, Tinkturen und Hautpflegeprodukten. Die Kombination aus Gastfreundschaft und Tradition, aus Ruhe und Gelassenheit, aus Natur und Erlebnis macht es für eine Großstadtpflanze zum Paradies. Back to the roots.

Und hier noch einige Tipps und Links:

Guter Käseladen in Kärnten, auch online: www.kaslabn.at/online-shop.html

Produkte der Prinz Schnapsbrennerei entdecken

Leckerer Kaiserschmarrn auf der Alexander Alm

Gehobene witziges Erlebnisrestaurant Kleinsasserhof

Wer noch mehr gute Sachen in Kärnten entdecken will, wird auf der Seite Slow Food Kärnten sicher fündig. Da gibt es auch den Kärnten-Guide, Veranstaltungen, Travel-Erlebnisse und vieles mehr.

Zum Schluss noch ein Rezept-Tipp – Kärtner Kasnudeln

Auf dem Hof, wo wir in Kärnten wohnten, zeigte uns die Bäuerin Lisa, wie wir diese Spezialität auch selber zubereiten können. Zuerst haben wir den Teig gemacht. Lisa hat uns gezeigt, dass wir dafür 500 Gramm Mehl, ein Ei und eine Prise Salz benötigen. Wir haben alles in eine große Schüssel gegeben und nach und nach mit Wasser vermischt, bis der Teig schön geschmeidig war. Dann haben wir ihn gut durchgeknetet und in Frischhaltefolie gewickelt, damit er ruhen kann.

Während der Teig ruhte, machten wir uns an die Füllung. Wir haben 300 Gramm Quark und 200 Gramm Kartoffeln, die wir vorher gekocht und püriert hatten, in eine Schüssel gegeben. Dazu kamen ein paar frische Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie, sowie Salz und Pfeffer nach Geschmack. Lisa hat immer wieder gesagt, dass die frischen Kräuter das Geheimnis des Geschmacks sind!

Nachdem der Teig geruht hatte, haben wir ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausgerollt. Lisa hat uns gezeigt, wie man mit einem Glas oder einem Ausstecher gleichmäßige Kreise aussticht. In die Mitte jedes Kreises haben wir einen Esslöffel der köstlichen Füllung gegeben. Dann haben wir die Ränder mit etwas Wasser befeuchtet und die Teigkreise sorgfältig zusammengeklappt, sodass die Kasnudeln eine schöne Halbmondform hatten. Der letzte Schritt brauchte ein bisschen Übung – das Krendeln. Dabei zieht man den Teig am Rand ein wenig hoch und überschlägt ihn, damit die Nudeltaschen beim Kochen nicht aufgehen.

Dann die gewünschte Menge in einem großen Topf mit kochendem Salzwasser für etwa 10 Minuten kochen, bis sie oben schwimmen. Mit der Schöpfkelle herausnehmen und in einer Pfanne mit geschmolzener Butter und gerösteten Zwiebeln schwenken. Lisa hat noch Parmesan frisch über die Kärntner Kasnudeln geriebenen. „Das ist mein krönender Abschluss“, sagte sie.

 

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, Sie können diese jedoch abmelden, wenn Sie dies wünschen. Akzeptieren Mehr erfahren