Hendrik Otto und das feine Gemüse

Detailverliebte Kompositionen, akribisch inszenierte Teller, Kleinigkeiten, die nur mit Hilfe einer Pinzette ihren Platz auf dem edlen Porzellan gefunden haben können. Das ist die Küche von Hendrik Otto im Lorenz Adlon Esszimmer, dem Flaggschiff der Berliner Sternegastronomie. Und so kommen auch die Gerichte der neuen Menükarte des freundlichen Meisters daher, die er anlässlich der Vorstellung des neuen Maîtres im Esszimmer präsentierte (Oliver Kraft, vormals Gastgeber im Leipziger Falco, wechselte ins Adlon).

Das ist geschmacksstark, harmonisch und proportionsstimmug und hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der Guide Michelin dafür den dritten Stern herausrückt. Verdient hätte ihn Otto allemal.
Übrigens: Gäbe es eine Auszeichnung für kochende Sympathieträger. Da wäre der Mann aus dem kulinarischen Niemandsland Sachsen-Anhalt, der seit sechs Jahren in der Lorenz-Adlon-Küche Regie führt, erster Kandidat.

Kürzlich in der RBB-Gesprächssendung „Thadeusz“ zum Beispiel machte er eine dermaßen gute Figur, dass man sich ihn öfter im Fernsehen wünschte. Kein blasiertes Getue, kein Geil-geil-geil-Gequatsche, sondern kulinarische Kompetenz. Hochachtung an seine ehemaligen Lehrer Albert Keller, Michael Hoffmann und Harald Wohlfahrt, die ihm die Richtung wiesen. Sowie an seine heutigen Lieferanten, ohne die – so Otto – seine Küche nicht mal die Hälfte wert wäre.

Das Produkt ist der Star, nicht der Koch. Hendrik Otto lebt die Witzigmann-Weisheit. Mit Hochachtung spricht er beispielsweise über Susanne Engels, Guido Richard, Marko Seibold und Carlo Polland. „Was sie machen, ist einfach super.“

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