Omar Saad lebt im ruhigen Berliner Norden, in Weidmannslust und handelt mit Küchengroßgeräten. Die Geschäfte laufen, und der 53-Jährige hätte keine Veranlassung, sich auch noch mit der Bäckerei zu beschäftigen. Doch Saad, der aus einem Dorf südlich von Beirut stammt, 1980 nach Deutschland kam, an der Berliner TU studierte – Abschluss Dipl.-Ing. für Feinwerk- und Medizintechnik – liebte das traditionelle Fladenbrot seiner Heimat und wunderte sich, dass es in Berlin so selten ist.
Für den Unternehmer mit dem Hang zu allem Kulinarischen Grund genug, die Sache in die Hand zu nehmen. Saad suchte die alten Rezepte, baute die zum Backen notwendige Blechkuppel – eine Art umgedrehter Wok, ohne Stiel natürlich, darunter eine elektrische Heizung. Auf der BrotZeit-Party in der Markthalle
Welche Sorten des Fladenbrotes gibt es?
Drei Fladenbrotsorten hat er inzwischen im Programm: Khobez natürlich, Khobez mit Sesam und Khobez mit Schwarzkümmel, gefüllt etwa mit Zaatar, einer würzigen Mischung aus Oregano, Thymian, Essigbaumgewürz, Sesam und Olivenöl. „Natürlich gibt es bei meiner Catering-Offerte auch Hommous, M’tabbal oder Tabbouli“, erklärt der umtriebige Unternehmer. „Hommous, das sind pürierte Kichererbsen mit Sesam und Knoblauch; bei M’tabbal handelt es sich um geräucherte und pürierte Auberginen, ebenfalls mit Sesam und Knoblauch sowie mit Zitrone angemacht, und als Tabbouli bezeichnen wir einen Petersiliensalat, der mit Tomaten, Zwiebeln, verschiedenen Gewürzen und Weizenschrot verfeinert wird.“
Zum Schluss unseres Besuches bittet uns Omar Saad in den Keller seines großen Hauses. „Eine Überraschung!“ Das ist es tatsächlich, denn hier befindet sich eine komplette Schokoladenmanufaktur, Arbeitsplatz seines Schwiegervaters Christian Jossien. Der inzwischen 74‑jährige französische Meisterchocolatier, fertigt hier feine Pralinen, etwa für die Feinkostabteilung des Lafayette, (www.glacon-de-christian.de).