Fernöstliche Tee-Kultur genießen
Moeko Toya, 33, kam als 5-Jährige mit ihren Eltern aus Tokio nach Heidelberg. In Berlin absolvierte sie eine Ausbildung zur Maskenbildnerin und lernte ihren Mann Hidetoshi kennen. Der 42-jährige Koch stammt aus Yokohama und stand in München und Berlin in japanischen Restaurants am Herd. 2010 eröffneten sie das Green Tea Cafè Mamecha, fünf Jahre später das Mamecha no Tonari, einen Teeladen gleich nebenan.
Der Uralt-Uni-Ulk „Wieviele Studis passen in einen Käfer?“ wird im Mamecha zeitgemäß abgewandelt: „Wieviel Jungvolk passt in einen Japaner?“ Öffnet man mittags die Tür des In-Cafés in Mitte, hat man den Eindruck, Essen und Trinken gibt’s hier gratis, so proppenvoll ist der Laden.
Weil Moeko und Hidetoshi Toya, die Inhaber des Mamecha, natürlich nichts zu verschenken haben – schon die Mieten in dieser chicen Mitte-Gegend sind sicher nicht von Pappe – muss es also andere Gründe geben, weshalb das Japan-Bistro dermaßen angesagt ist. Für Deutsche ist es wahrscheinlich das Fremde, für Japaner das Heimatliche – Japaner kochen japanisch, Spezialität: Bento-Box.
Die japanische Teekultur ist jedenfalls eine Wissenschaft für sich. Weil sich auch immer mehr „Rundaugen“ dafür interessieren, haben Maeko und Hidetoshi Toya gleich neben ihrem Mamecha im Herbst 2015 das Mamecha no Tonari eröffnet, einen Teeladen, den es so auch in Tokio oder einer anderen japanischen Stadt geben könnte, wobei das Wort „Laden“ angesichts des exklusiven Angebots ziemlich despektierlich klingt.
Mamecha
Mulackstraße 33
10119 Berlin
Tel. 030 28884264