Das erfrischende Getränk Kombucha

Aus Schwarzen- oder Grünentee

Dritter im Bunde im Co-Working Space ist Julian Ronnefeldt. Natür­lich ist der Mann auch kulinarisch unterwegs, allerdings sind Kochen, Braten oder Backen nicht so sehr seine Sachen – Ronnefeldt produziert Kombucha und das in einer Qualität, die viele andere Getränke gleichen Namens locker in den Schatten stellt.

Ronnefeldt, 51 und gebürtiger Münchener, ist eigentlich Fotograf von Beruf und war auch in dieser Branche ziemlich erfolgreich. Er lebte elf Jahre in London, kam 2006 nach Berlin, arbeitete in einer Galerie, war Barkeeper und Nachtschwärmer.

Während eines Indientrips entdeckte er Kombucha. „An einem Strand im südwestindischen Bundesstaat Karnataka probierte ich das spritzige Erfrischungsgetränk zum ersten Mal und war sofort begeistert.“ Und zwar dermaßen, dass er beschloss, nach seiner Rück­kehr selbst Kombucha herzustellen. Vor nunmehr vier Jahren ließ er der Idee die Tat folgen. Ronnefeldt beschäftigte sich intensiv mit Teesorten und Fermentationsprozessen, investierte in Anlagen und Gerätschaften, gründete The Kulcha Box und zog in die Bessemer­straße nach Schöneberg.

Seine Manufaktur wirkt ein bisschen wie ein Mittelding zwischen Apotheke und Chemielabor. Überall in dem weiß gekachelten, klinisch reinen Raum stehen Rund-und Erlenmeyerkolben, Pipetten und Büretten, Mikroskope und diverse Messgeräte. Dazu ein Mini-Re­aktor und etliche weitere edelstählerne Apparaturen.

Der Laie staunt, der Profi erklärt: „Kombucha wird aus gesüßtem Schwarz-oder Grüntee hergestellt, der mit Hilfe eines Kombucha-Pilzes fermentiert wird. Dieser so genannte Scoby – das Kürzel steht für Symbiotic Culture of Bacteria and Yeast – ist eine Lebensgemeinschaft aus Bakterien und Hefen, mit deren Hilfe ein ziemlich komplexer Um­wandlungsprozess von Zucker und Alkohol abläuft, an dessen Ende dann eben Kombucha steht.“

Julian Ronnefeldt hat die klassische Zubereitung mit der Zeit immer weiter verfeinert, frische Früchte und Gewürze eingesetzt, die seine Versionen des probiotischen Superdrinks so unverwechselbar machen. „Außerdem“, so der Geschäftsführer von The Kulcha Box, „verzichten wir auf die bei industriellen Produkten übliche Filtration. Dadurch behält unser Kombucha seine Seele.“

Was er damit meint, lässt Ronnefeldt offen. Das erfrischende Getränk war eben schon immer geheimnisumwittert – kein Wunder bei seiner jahrtausendealten Geschichte, die bis ins alte China zurückreicht, wo Kombucha als Mittel zur Unsterblichkeit galt. „Das ist natürlich zu viel des Guten“, grinst der Berliner Produzent, „aber es ist eben nicht nur ein Durstlöscher.“ Er verweist auf den Vitamin-C-Gehalt des moussierenden Teegetränks, auf eine Reihe von B-Vitaminen und antioxidativen Polyphenolen.

THE KULCHA BOX
Bessemerstraße 16
12103 Berlin-Schöneberg
Tel. 0176 – 78 11 53 32
www.thekulchaboxstore.com

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