Familienbetrieb über Generationen
Der 53-jährige Plentz ist Bäckermeister in vierter Generation. 1989 übernahm er die 112 Jahre zuvor in Oranienburg gegründete und später nach Schwante im Landkreis Oberhavel umgezogene Bäckerei von seinem Vater und beweist seitdem mit immer neuen Ideen, dass auch das Bäckerhandwerk durchaus noch goldenen Boden haben kann.
„In der heutigen Zeit“, sagt er, „besteht die Hauptaufgabe eines Bäckers nicht unbedingt darin, hungrige Menschen satt zu machen, sondern auch satte Menschen hungrig.“ Dementsprechend nennen Karl-Dietmar Plentz und sein Team auch zuerst die „frisch gebackenen Ideen“, wenn sie danach gefragt werden, was sie umtreibt. Und es gibt inzwischen eine lange Liste solcher Backideen: Im Reformationsjahr 2017 war es beispielsweise Martins Apfelbrot, im Fontanejahr 2019 der brotgewordene Wanderstab des Dichters, ein gebogenes Weizenbaguette mit Birne und Haselnuss. Es gab schon Aloe-vera-Brote, den Brandenburger Dinkel-Christstollen mit Cranberries statt Rosinen und Cointreau statt Rum, das Ringelblumenbrot und jetzt eben das prämiierte Honigbrot in Wabenform und die ebenfalls ausgezeichneten Walnuss-Honig-Muffins.
„Als besonders gelungen empfinde ich ein neues Produkt, wenn es gut schmeckt, einzigartig ist oder einen regionalen Bezug hat“, so Plentz, „am besten alle drei Kriterien treffen gleichzeitig zu.“
Bei beiden Preisträger-Kreationen dürfte das der Fall sein. Das mit hauseigenem Roggensauerteig angesetzte Honigbrot aus Roggenvollkornflocken, Weizenmehl und Honig überzeugt durch seinen angenehm aromatischen Geschmack. Auch die Walnuss- Honig-Muffins sind wunderbar saftig und schmecken exzellent.
Karl-Dietmar Plentz: „Ohne Andreas Albe und Vivian Böllersen würde es weder das Honigbrot noch die Walnuss-Honig-Muffins geben.“ Albe ist Imker im Flämingdörfchen Lütte in der Nähe von Bad Belzig (und der Schwiegervater von Plentz‘ Tochter Emelie) und Vivian Böllersen widmet sich in Herzberg mit ihrer Walnussmeisterei der Wiederansiedlung von Nussbäumen in der Mark. Plentz spricht von „regionalen Synergien“ und darüber, wieviele Möglichkeiten sich daraus noch ergeben könnten. Wir sind uns sicher, dass dem Meister die „frisch gebackenen Ideen“ nicht ausgehen werden.
Ort unseres Gespräches über Regionalität im Allgemeinen und Backwaren im Besonderen ist übrigens das Haus des Brotes in Velten, eine 2015 eröffnete Filiale des Plentz-Imperiums im ehemaligen Veltener Bahnhof, die nicht nur ein außergewöhnliches Ambiente, sondern auch eine besondere Geschichte hat – nachzulesen in Plentz‘ Autobiografie „Der Brotmacher“…
BÄCKEREI UND KONDITOREI PLENTZ
Filiale Haus des Brotes Velten
16727 Velten
Bahnstraße 7
www.plentz.de