Markthalle 20 – ein Ort zum kulinarischen Ausprobieren

Zitat Kunzmann,

„Das Eröffnungsdatum – 22. August 2020 – sagt es wohl schon: Unsere Markthalle Zwanzig war sozusagen eine Corona-Idee. Bereits während der ersten Schließung von Hotels und Restaurants im Frühjahr 2020 veranstalteten wir auf unserem Firmengelände in Tempelhof Pop-up-Märkte, auf denen wir hochwertige Lebensmittel auch für Privatkunden anboten. Das Interesse vieler Berliner war groß, und so lag es schließlich auf der Hand, aus der temporären eine dauerhafte Geschichte zu machen.“

Michael Kunzmann, geschäftsführender Gesellschafter Havelland Express Frischdienst GmbH

Eine gute Idee

„Gute Ideen sind Teil unserer DNA“, sagt Michael Kunzmann, lächelt vielsagend und fügt hinzu, „am besten Ideen, die noch keiner hatte.“ Der 51-jährige Unternehmer, gebürtiger Berliner, gelernter Koch und Geschäftsführer der Havelland Express Frischdienst GmbH, hat dabei wohl zuallererst die Gründungsidee seiner Großhandelsfirma im Blick. Michael Kunzmann und Horst-Bernd Paech beschlossen 1992 – damals viel belächelt – die traditionellen Versorgungsstrukturen der wiedervereinigten Hauptstadt mit regionalen Spezialitäten neu zu beleben. Auf den Beginn – zwei Kisten mit Havelkrebsen – folgten Kaninchen aus Beelitz, Kräuter aus Werder, Müritzfische und Flämingwild. Bereits nach einem Jahr umfasste das Sortiment dreißig Produkte, und die Skeptiker verstummten zunehmend. Havelland Express entwickelte sich Schritt für Schritt zu einem der führenden Food-Logistik-Unternehmen in Deutschland.

„Diese Entwicklung war nur möglich, weil wir eben viele Ideen hatten und sie auch konsequent realisieren konnten“, so Michael Kunzmann. Er nennt den Bau des modernen Frische-Logistikzentrums in Tempelhof 2007, die Einführung des firmeneigenen Green Labels für nachhaltige und von Zusatzstoffen freie Produkte 2010, die Gründung der Koch & Kunzmann Lebensmittel GmbH zur artgerechten Aufzucht des „Echt Havelländer Apfelschweins“ im brandenburgischen Katerbow 2016 und – jüngstes Beispiel – die Zusammenarbeit mit Berliner Spitzenköchen bei der Entwicklung hochwertiger Convenience-Spezialitäten.
„Letztlich gehört auch die Eröffnung unserer Markthalle Zwanzig hier am Tempelhofer Standort in der Gottlieb-Dunkel-Straße in diese Reihe“, beendet Havelland-Geschäftsführer Kunzmann seine Aufzählung, verabschiedet sich und übergibt an die Markthallenleiterin Luisa Steinmüller. Die 22-jährige Berlinerin ist Chefin von zehn Mitarbeitern – zumeist gestandene Köche – und verantwortet den Verkauf von rund 1.500 Produkten.

Große Auswahl

Was die Werbung verspricht, hält die Wirklichkeit in jeder Hinsicht. Die Markthalle Zwanzig ist tatsächlich ein etwas anderer Markt. Da ist einerseits das handverlesene Angebot – fünf Kaffeesorten aus der Manufaktur von Willy Andraschko, das Nusssortiment aus der Rösterei von Ed und Fred, die Kreationen der Eis-Queen Karolina Stich, die Gewürzspezialitäten von Ingo Holland, Butter und andere Milchprodukte aus der Gläsernen Molkerei in Münchehofe, Brandenburger Landenten, Prignitzer Maishähnchen, Dithmarscher Gänse, Fleisch von Simmentaler Färsen aus Bayern und von Havelländer Apfelschweinen aus Brandenburg, Saiblinge aus der Müritz, Zander aus dem Rügener Bodden, französische Austern, irisches Lamm, schottischer Lachs. Und da ist andererseits die geballte kulinarische Kompetenz an den Ständen und hinter den Theken. “Top-Produkte brauchen Top-Erklärer“, sagt Marktleiterin Luisa Steinmüller, „das ist uns wichtiger als ein bis in den letzten Winkel durchgestyltes Design.“

Spezialitäten soweit das Auge reicht.

Sie führt uns durch ihr rund 600 Quadratmeter großes Reich, stellt ihre Kollegen vor – „Das ist Florian, unser Fischspezialist“ – und erläutert ebenso eloquent wie kompetent die Markthalle-Zwanzig-Offerten. „Die kaltgepressten Bio-Öle aus der Mühle Garting sind der Hammer, auf die schwöre ich sogar privat“, sagt sie, „auch auf die Essige von Theo Berl aus Kehl, weil er die Balance von süß und sauer so perfekt beherrscht, ohne Zusätze und ohne Tricks, das ist schon große Kunst, sowas kriegst du im Supermarkt nicht.“ Das gilt auch für die meisten anderen Produkte in den Regalen und Vitrinen – etwa für die Pastaspezialitäten der Aldo-Manufaktur in Monte San Giusto, einem kleinen Dorf in der Provinz Macerata in den Marken, einer Schatzkammerregion Italiens – sowohl was architektonische als auch kulinarische Schätze betrifft.

Oder für das Büffelfleisch, das Havelland Express von einem jungen Team im baden-württembergischen Singen bezieht. „Es verfügt über kürzere Fleischfasern und enthält wesentlich weniger Fett als beispielsweise Rindfleisch“, doziert Luisa Steinmüller, ahnt unsere Nachfrage und fügt hinzu: „Hier ist nicht das Fett, sondern das Fleisch selbst der Geschmacksträger. “ Wir notieren: „So jung und schon so gut!“ und vermuten, dass die junge Frau einen Abschluss in Oecotrophologie in der Tasche hat und nicht erst seit gestern bei Havelland Express tätig ist. Luisa Steinmüller lächelt, ganz so geradlinig verlief ihre Karriere dann doch nicht. „Im Frühsommer 2020 kam ich das erste Mal in das Unternehmen“, erzählt sie, „auf der Suche nach einem Minijob. Ich war kurz vor dem Bachelor und wollte mir meine Kasse ein bisschen aufbessern.“ Studiengang? „Pferdewissenschaft im Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität.“ Wow, nicht eben alltäglich. „Mag sein, aber meinen Traumjob habe ich hier bei Havelland Express gefunden.“ Noch im Herbst 2020 sattelt die soeben graduierte Pferdewissenschaftlerin um und beginnt eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Bei Havelland will sie bleiben…

Feiern wann man kann

„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen“ – Geschäftsführer Michael Kunzmann zitiert den Berliner Possen-Poeten Hermann Salingré gern, denn bei Havelland Express wird oft gefeiert. Natürlich auch der erste Markthalle-Geburtstag am ersten Septembersamstag 2021. Und wie in der Gottlieb-Dunkel-Straße üblich, war auch dieses Fest ein kulinarisches Get-together von Erzeugern und Kunden.Die Lebensmittelprofis von Büffel Bill, Eis Queen, Mondo Pasta, Nihon Mono und Original Beans hatten ebenso ihre Stände aufgebaut wie die Farmer aus Katerbow, die Fischer von der Müritz und die Mineralwasserproduzenten von Preußenquelle Rheinsberg. Geballte Kulinarik-Kompetenz, die den Nerv der Geburtstagsgäste traf. „Je hochwertiger die Produkte, desto größer ist der Informationsbedarf“, so Michael Kunzmann, „das wissen wir und dem versuchen wir jederzeit Rechnung zu tragen.

MARKTHALLE ZWANZIG
Gottlieb-Dunkel-Straße 20 /21
12099 Berlin-Tempelhof
Tel. 030 – 32 00 32 01
www.markthalle20.de

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