Regensburg – Ein Frontalangriff der Genüsse

Rundumschlag des Genusses

Unsere letzte kulinarische Exkursion führte uns nach Regensburg. Trotz Verführung durch die vielen regionalen Spezialitäten, stimmen wir der Aussage zu: „Regensburg ist eine der schönsten Städte der Welt.“ Sagt auch Stararchitekt Lord Norman Foster, der die Berliner Reichtagskuppel neu gedacht hat. Die Schöne an der Donau ist denn auch ein verführerischer Frontalangriff auf alle fünf Sinne.

Die Augen sehen buntes Mittelalter, die Ohren hören Glocken von Kirchen und Türmen, die Nase spürt den vier Regensburger Winden nach: Vom Norden zieht Würschtldampf über die Stadt, von Westen durftet der süße Senf und von Osten der Zucker, der Südwind bringt eine Prise Schnupftabak. Der Mensch wird in der Hauptstadt der Oberpfalz seit mehr als zweitausend Jahren mit gutem Essen und Trinken mehr als verwöhnt.

Glücklicherweise sind die Regensburger auch als Gastgeber begnadet. Seit die Römer hier über zweitausend Jahren siedelten, sind die Oberpfälzer vertraut im Umgang mit An- und Abreisenden und deren zuweilen anstrengenden Ansprüchen. Der Immerwährende Reichstag residierte hier und erfand eigens für das Warten auf der Langen Bank Regensburger Konfekt. Mit Thurn und Taxis kam die Post. Don Juan wurde am Haidmarkt gezeugt. Der Klerus war immer mächtig und beschäftigte in Kirchen, Klöstern und Stiften reichlich umtriebiges Personal. Die Bischöfe bauten sich und ihren Gästen eine mächtige Burg am Dom, den Bischofshof. Und der ist heute, mit seinen großen und kleinen Sälen, kleinen Stüberln und einem hinreißend schönen Biergarten ein großartiges kulinarisches Gesamtkunstwerk.

Festliche Trachten

Wir waren zu einer festlichen Veranstaltung eingeladen und während wir Nordlichter uns den Kopf zerbrechen, welches Outfit zu diesem Anlass nötig wäre, gibt es in den süddeutschen Regionen eine Tradition, die solch ein Problem sehr einfach aus der Welt schafft. Man(n) und Frau trägt Trachtenmode. Der Mann – wie auch sonst – ist relativ einfach zu ‚bestücken‘. Janker und Lederhose, fertig ist die Herrenbekleidung. Bei den Mädels, die dann auf ein Dirndl setzen, ist die Qual der Wahl weitaus kniffliger. Festliches Dirndl? Hochgeschlossen, kurz oder lang? Designer Dirndl oder eher doch traditionell? Dirndl die ein Monatsgehalt verschlingen oder Dirndl, die es auch zum günstigen Preis gibt?

Wir sind jedenfalls auch hier fündig geworden und haben nun ein nutzbringendes Reisesouvenir in der Tasche. Das nächste Oktoberfest in Berlin kommt bestimmt und über den Dresscode, brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen.

Bis dahin halten wir uns mit den Regensburger Bratwürschtl, Senf, Bier, Pralinen und Wein über Wasser, alles Spezialitäten die unseren Kofferraum doch sehr füllten. Und eines ist sicher: Regensburg ist eine Reise wert!

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