Kale und Coconut sind in Amerika Trendprodukte und genauso beliebt wie Yoga und glutenfreies Mehl zusammen. An der Spitze der Liebhaber-Armee marschieren Hollywood-Stars, die bei jeder Gelegenheit die Inhaltsstoffe des Grünkohls und die Wirkungen von Kokosmilch, Kokosöl und Kokoswasser preisen. Josefine Staats ist nun keine Frau, die jeden Trend mitjubelt, aber die Liebe vor allem junger Amerikaner zu allem, was die Kokosnuss so hervorgibt, freut sie schon heftig. Vor allem aber teilt sie die ohne Wenn und Aber.
„Probieren Sie mal das Kokoswasser“, wirbt sie, „es ist nicht nur ein kaloreinearmer Durstlöscher, sondern auch das Einzige, natürlich vorkommende isotonische Getränk.“ Dann verweist sie noch auf seine Anti-Aging-Eigenschaften, auf den geringen Brennwert, den milden – nur leicht-süßen Geschmack – und ein halbes Dutzend weiterer sensorischer und ernährungsphysiologischer Eigenschaften, die die Flüssigkeit zu etwas Besonderem macht. Wenn Josefine Staats über die Kokosnuss, die eigentlich eine Steinfrucht ist, erzählt, hat man das Gefühl, dass ohne ihr erfrischendes Wasser gar nichts geht. Und auch nicht ohne die weiße, cremige Milch, die aus dem knackigen Fruchtfleisch durch Raspeln und Auspressen erzeugt wird, und schon gar nicht ohne das aus dem getrockneten Fleisch gewonnene Öl.
Dabei stammt die 40-jährige weder aus Indien, noch von den Philippinen oder aus Thailand, wo der Inhalt der Kokosnuss zur Küche gehört wie in Deutschland der Senf zur Bockwurst – Josefine Staats ist gebürtige Heidelbergerin. Im holländischen Maastricht studierte sie Wirtschaft und zog dann, mit dem Master of Ecomomics in der Tasche, um die Welt. „In Singapur entdeckte ich meine Kokossnussleidenschaft“, sagt sie. Das war 2007. Ein Jahr später gründete die junge Unternehmerin in Berlin die Kulau GmbH und begann, zu importieren und zu verarbeiten. Ihre Freunde, die tropischen Nüsse, lächelten, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Asia-Läden hierzulande voll von Kokosnussprodukten sind. Aber Josefine Staats ließ sich nicht beirren und machte sich mit viel Wissen um Cocos nucifera und noch mehr Energie ans Werk, getreu dem Diktum Achternbuschs: „Du hast keine Chance, also nutze sie“.
Inzwischen gehören die Kulau-Kokosprodukte, die unter Einhaltung hoher ökologischer und ethischer Standards produziert werden, zum Programm vieler Bars und Bioläden. Natürlich sind Wasser und Milch nicht künstlich stabilisiert, und das Öl ist weder raffiniert noch desodoriert, wie die Industrieprodukte gleichen Namens.
KULAU
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