Küchenparty im Adlon

Von der immer mal wieder beschriebenen Krise der deutschen Spitzengastronomie war an diesem Oktoberabend im 2-Sterne-Restaurant Lorenz Adlon Esszimmer nichts zu spüren. Krise? Welche Krise? Hausherr Hendrik Otto hatte zur Küchenparty geladen, vier hauptstädtische Zwei-Sterne-Köche sowie der Wolfsburger Drei-Sterner Sven Elverfeld waren gefolgt und die rund XXX Gäste erlebten ein „kulinarisches Feuerwerk vom Feinsten“, wie es Uwe Ahrens, unser Mann vor Ort, formulierte.

„Daniel Achilles´ in Fichtensprossen gebeizter Rehbock, die rauchschmalzglasierten Gelben Bete mit Knoblauch-Gurkenemulsion von Sebastian Frank oder Marco Müllers in Koji-Reis aromatisierter Stör waren Kreationen, die alle Ansprüche erfüllten, die gelernte Esser an große Köche stellen“, so Ahrens.

Die meisten Gäste teilten dieses Lob. Dennoch ist das Foto unseres Autoren eine Art Abschiedsbild: Daniel Achilles schließt am Jahresende das Reinstoff, um zu neuen Ufern aufzubrechen und – glaubt man Gerüchten – wird das nicht der letzte Abschied eines Berliner Restaurants aus der Sterneliga bleiben.

Also doch Krise? Tatsache ist, dass die Margen in der Spitzengastronomie wegen des Wareneinsatzes sowie der Personal- und Mietkosten verschwindend gering sind. Branchenkenner rechnen mit maximal zehn Prozent – Getränke eingerechnet und eine Auslastung von 100 Prozent vorausgesetzt. Das kann auf Dauer kaum funktionieren, es sei denn, neue Konzepte – Stichwort Casual Fine Dining – greifen Raum und die Michelin-Tester honorieren sie entsprechend.

Lorenz Adlon Esszimmer

Genuss für unterwegs – GARCON als APP

Unter den Linden 77
10117 Berlin

Hotel Adlon Kempinski Berlin
Unter den Linden 77
10117 Berlin

AdlonEsszimmerHendrik OttoKüchenpartyRestaurant
Comments (0)
Add Comment