Als Bernhard Moser und seine Mitstreiter vor drei Jahren ihre Idee von einem kulinarischen Festival in Berlin vorstellten, blieben die Reaktionen verhalten. Verständlich, denn war da nicht schon mal was? Richtig, 2007, „Hot & cool, Deutschlands spannendste Lifestyle-Messe rund ums Kochen und Essen“ draußen in den ehemaligen Siemens-Kabelwerken. Vergangen, vergessen, vorüber. Und zwei Jahre später „Taste of Berlin“ im Sommergarten der Messe Berlin. Wieder unbedarfte Organisatoren, nicht vertraut mit der Berliner Kulinarikszene, der falsche Ort zur falschen Zeit. Vergangen, vergessen, vorbei.
Für Moser, gelernter Koch und Kellner, diplomierter Sommelier und Leiter der Weinschule Berlin alles keine Themen. Sein Team kennt die Hauptstadtgastronomie und weiß, was deren Gäste wünschen. Genau dorthin zielt eat!Berlin und trifft ins Schwarze: in diesem Jahr mit 24 Veranstaltungen in sieben Tagen und fast alle ausgebucht – vom Kochkurs für Kinder bis zur Gala für Gourmets. Bleibt als Fazit: eat!Berlin hat das Potenzial, weiter zu wachsen und die Chance, ein Dauerbrenner zu werden. Bei der Eröffnung zu Gast in diesem Jahr waren Harald Wohlfahrt, Tono Möhrwald, Kolja Kleeberg und Hans-Peter Wodarz.
Dazu ein kurzes Interview mit dem Festivalleieter Bernhard Moser:
Herr Moser, gibt es schon eine Bilanz des 2014er eat! Berlin-Jahrgangs?
Wir haben noch keine detaillierte Übersicht, aber so viel kann ich Ihnen schon jetzt sagen: Der Zuspruch war sensationell. Fast alle Veranstaltungen waren ausgebucht, das waren 1.800 belegte Plätze. Es gab viel Lob der Gäste und eine durchweg gute Presse.
Also Zufriedenheit auf ganzer Linie?
Na ja, nicht ganz. Ein solches Festival zu stemmen, ist finanziell wahnsinnig schwer. Wir schreiben trotz des Erfolgs immer noch Verluste.
Woran liegt das?
Dem Festival fehlen Sponsoren.
Haben Sie denn bei Berliner Unternehmen angefragt?
Natürlich, aber deren Zurückhaltung können Sie sich kaum vorstellen.
Vielleicht fehlt den Firmen, die Sie angefragt haben das Geld?
Daran liegt’s nicht.
Woran dann?
An ihrer Spießigkeit.
Machen Sie trotzdem weiter?
Natürlich, die ersten beiden Veranstaltungen für 2015 stehen schon fest.