Mono-a – Das Gesicht hinter der Marke
Mono-a – Das Gesicht hinter der Marke
Wer in Dieckmanns Austernbar im Berliner Hauptbahnhof isst, bekommt ein besonderes Vergnügen gratis. Eingedeckt sind die Tische des Restaurants mit Deutschlands wahrscheinlich berühmtestem Besteck, dem mono-a.
Peter Raacke, heute Professor für Industrial Design, entwickelte vor 50 Jahren die pure schlanke Form, der Unternehmer Herbert Seibel, Juniorchef der Hessischen Metallwerke Gebrüder Seibel, nahm es auf seine Kappe und ließ das Besteck im Ziegenhainer Werk des Unternehmens in der Nähe von Kassel produzieren. Das Ergebnis war niederschmetternd. Raacke lief in Kassel von Einrichtungshaus zu Einrichtungshaus und bat, das neue Besteck als Dekoration auf gedeckten Tischen oder in Schaufenstern präsentieren zu dürfen.
Der Fachhandel bezeichnete es als Blech, und die Anhänger des Gelsenkirchener Barocks rümpften die Nasen. Inzwischen ist mono-a längst ein Designklassiker. Peter Raacke, inzwischen 80, erklärt den Erfolg seiner Arbeit einfach. Er sagt: „Vielleicht wurde es deshalb zum modernen Klassiker, weil man dem Besteck nicht ansieht, wie alt es ist.“
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