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Blomeyers Käsebrett – Altes Schaf

21.110

Das Alte Schaf ist von außen goldgelb, wiegt gute 4 Kilo, und wenn man es anschneidet, verströmt es den Duft einer morgendlichen Blumenwiese. Man riecht die saubere Natur. Altes Schaf ist ein Schnittkäse, zu dem der Organismus sofort „Ja“ sagt, wenn man ihn riecht und schmeckt. „Ja“ sagten zu diesem Käse auch die Besucher des Nieheimer Käsemarktes, einer Experten-Veranstaltung des Verbandes handwerklicher Milchvermarkter und verliehen dem Schnittkäse aus Lindau im Fläming im vorherigen Jahr den Publikumspreis.

Diese Auszeichnung ist ein Ritterschlag in der Zunft der Käsemacher, ein Riesenerfolg für das Wagnis, das Anett und Arnold de Vries mit dem Aufbau ihrer Schafmilchkäserei eingingen. Seit 2007 leben in den Ställen 250 Schafe der Rasse Lacaune. Das sind robuste Milchschafe, die in Frankreich gezüchtet wurden, um den berühmten Roquefort zu produzieren. Die Vision der französischen Schäfer waren Tiere, die mit dem Lammen nicht an die Jahreszeiten gebunden sind und damit Herden, die das ganze Jahr Milch liefern.

Das ist jetzt auch hier in Sachsen Anhalt gelungen. Die Lacaune-Schafe der Familie de Vries lammen dreimal in zwei Jahren. Zweimal am Tag wollen sie gemolken werden, aber das klappt nur, wenn es ihnen gut geht.
Man schützt die SchSchafe Blomeyers Käsebrettafe deshalb vor Sonne, Regen und Kälte. Es spricht also alles für die geschützte Haltung im Stall und eine gute Ernährung. Zur Schafmilchkäserei von Anett und Arnold de Vries mit ihren Offenställen gehören 77 Hektar Grünland. Darauf wachsen Gras und sieben Kräuter, die mit dem Stallmist gedüngt werden. Daraus bereitet die Familie das Futter für die Tiere, und das ist die spezielle Kunst dieses Betriebes, dessen Name JAARE sich aus den Vornamen von Anett und Arnold de Vries und ihrer drei Kinder Esther, Rik und Joris ergibt.

Schafe erhalten nur exquisite Silage

Das ganze Jahr über werden die Lacaune-Schafe mit einer exquisiten Silage gefüttert, die mit Sorgfalt und Sachkenntnis hergestellt wird. Als Schaffutter ist Silage allerdings nur dann gut, wenn das Heu relativ lang geschnitten, sauber und relativ trocken verarbeitet und sorgfältig gelagert wird. Nur intakte und unverletzte Ballen werden verfüttert. Nach der Öffnung ist dieses Futter dem Schafsmagen nicht länger als 12 Stunden lang zuträglich. Einer der Lindauer Tricks ist, ihre Silageballen kleiner als übliche Silagen zu machen.

Ich hätte das nach all dem, was ich bei meinen Wanderschaften durch deutsche Käselande mit Silagen erlebt habe, nicht für möglich gehalten. Aber die de Vries sind anhaltinische Pioniere, die tatsächlich etwas ganz Neues auf die Beine gestellt haben.

Arnold de Vries stammt aus Holland, ein Milchbauer, der in Sachsen-Anhalt sein Glück gefunden hat, ein Hüne im Managerlook. Seine Frau Anett, eine ehemalige Bankkauffrau aus dem Nachbarort Zerbst, ist das Herz des Betriebes mit dem Händchen für die lebendigen Prozesse des Käsemachens. Dazu ein netter kleiner Hofladen und eine Schaukäserei, aber keine Landschaft wie aus dem Bilderbuch für retrosüchtige Touristen. Stattdessen gibt es diesen wunderbaren Schnittkäse, mindestens 6 Monate gereift, den ich das Alte Schaf nenne und den man, wenn man nicht nach Lindau fahren möchte, auch bei mir kriegt.

Blomeyers Käse

Hauptstraße 8
29478 Höhbeck
Tel. 0157 – 71 47 80 79
facebook.com/blomeyers.kaese

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