Und täglich grüsst das Meerestier im Raymons
Der geräucherte Stör ist der Wegweiser zum Fischbüffet in Raymons Restaurant. Einmal im Monat, immer an einem Freitag, wird die Aktion inszeniert – mit Dorade, Lachs, Pulpo oder Seeteufelspieß vom Lavastein. Fischsuppe aus dem Kessel, Räucherfischstand, Paellapfanne und weiteren fischigen Spezialitäten. Der Preis ist heiß, die Gäste jubeln und kommen gerne wieder nach Spandau – die nächste Schlacht steigt am 9. August.
Anfang Februar 2011 übernahm der Vollblut-Gastronom Raymon Frost das ehemalige Tex-Mex-Lokal mit Blick auf den Spandauer See, die Insel Eiswerder und auf die historische Zitadelle. Er machte sich mit erheblichem Unternehmergeist daran, ein Fischrestaurant aufzubauen. Und zwar eins, das an den Platz und in die Welt passt.
„Schade, dass es die Werbung ‚Fisch macht sexy’ schon bei den Nordsee-Restaurants gibt, der Spruch hätte auch gut zu uns gepasst“, sagt der 48-jährige Rheinländer mit Küchenmeister-Abschluss. Raymon stand früher im Adlon bei Karlheinz Hauser und später im A-Rosa Bad Saarow am Herd. Nun sucht er halt weiter nach einem guten Slogan, wie wäre es denn mit „Fisch – frisch bei Frost“ oder so ähnlich. „Na ja“, lächelt Raymon Frost, „da denken wir lieber noch ein bisschen nach.“
Der Gästezuspruch jedenfalls ist auch ohne metaphorischen Klimbim immens, kein Wunder. Meereshungrigen Fischfans, die im Sommer in Berlin bleiben müssen und ihre unerfüllten Sehnsüchte nach Küstenbrise und Hafenmole wenigstens ersatzweise stillen wollen, tischt Raymon Frost seine gebratenen, gedünsteten oder gegrillten Spezialitäten von A wie Aal bis Z wie Zander direkt am Wasser auf.
Die großzügige Terrasse direkt am Eiswerder Promenadenufer macht`s möglich. Bei Havelzander, Matjestatar, Oktopussalat, pochiertem Kabeljau oder gebratenen Großgarnelen. Schön den Blick über den Spandauer See schweifen lassen und den Wellen lauschen – maritimer geht`s auch an Nord- und Ostsee nicht. „Essen wie Gott in Spandau, hier ist es möglich“, steht im Gästebuch.
Was Frische und Geschmack von Fisch und Co. anbelangt, vertraut Raymon Frost voll und ganz seinen wichtigsten Lieferanten. Die Deutsche See versorgt das Restaurant mehrmals wöchentlich mit kontrollierten Wildfängen aus Nordsee und Atlantik. Sowie aus nachhaltigen Aquakulturen. „Bei einem so empfindlichen und vieldiskutierten Lebensmittel, ist es uns natürlich besonders wichtig zu wissen, wo die Ware herkommt“, bemerkt Frost.
Deren Zubereitung ist für Küchenprofi Frost und seine Brigade dann keine Hürde mehr. Gutes ganz einfach, so lautet ihr Credo, und so kochen sie auch, bodenständig und ungekünstelt. Und täglich grüßt das Meerestier? Im Raymons bestimmt ganz bestimmt.
Raymons Fischrestaurant
Frieda-Arnheim-Promenade 7
13585 Berlin-Spandau
Tel. 030 – 54 84 27 43
www.raymons.de
Autor: Mike Draegert
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