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Tischkultur 2020: Geschirrtrends

in überwältigenden Farben und Formen

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Wer glaubt, dass ein gedeckter Tisch mit ansprechendem Geschirr und einer ebensolchen Tischdekoration eine Erfindung der Moderne ist, der irrt. Denn die Geschichte der Tischkultur ist fast so alt wie die Geschichte der Menschheit selbst.

In der Antike wurden Speisen auf kleinen Tischen serviert. Die Menschen stellten ihre Gebrauchsgegenstände aus Ton und Glas her. Bereits bei den alten Ägyptern waren für opulente Festmahle reich verzierte Trinkbecher und Platten populär. Und auch die Griechen verwendeten für ihre Hauptmahlzeiten Becher und Teller aus Metall oder Ton.

Bis zum 19. Jahrhundert hatten sich Geschirr, Dekoration und Besteck längst zu kostbaren Ausstattungsmerkmalen eines jeden wohlhabenden Haushalts entwickelt. Strenge Gedeck-Vorschriften legten fest, wie ein Tisch für Gäste akkurat einzudecken und zu dekorieren war.

Überwältigende Vielfalt

Heute sind die Designwelten von Geschirr und Tischdeko überwältigend vielfältig. Für jeden Geschmack und jeden Anlass gibt es Porzellandekore von pur bis extravagant, aber auch Klassiker in Weiß oder Weiß-Blau. Wer einen eleganten Look liebt oder eher auf traditionelle Keramik oder Steingut steht, wird ebenfalls nicht enttäuscht.

Die Einteilung von Geschirr nach Kategorien „Alltag“ und „Festtag“ war einmal. Lieblingsgeschirr ist heute individuell und wird in Material, Farbe und Form gemixt. Ernährung, das bedeutet kochen nach Rezepten aus aller Herren Länder. Was jener globale Einfluss für unsere Tischkultur bedeutet, drücken Porzellandesigner und Keramiker durch eine unglaubliche Vielfalt an Gefäßen, Tellern und Schalen aus. Es gibt sie als flache, tiefe, runde, eckige oder elliptische Formen. Unsere Tische sind heute keine steifen Arrangements mehr, sondern individuelle Genusslandschaften, die visuelles Vergnügen bereiten.

Keramik erlebt ein Revival

DEN aktuellen Geschirrtrend wird ein Gastgeber für sich deshalb vergeblich suchen. Stattdessen orientiert er sich an Jahreszeiten, Lieblingsfarben oder holt sich Anregung aus den Farbwelten der Mode. Sanfte und starke Grüntöne treffen aktuell auf Naturmaterialien.

Weißes elegantes Porzellan ist sich selbst genug oder unterstreicht die Wirkung von zarten Rosé- und Wassertönen. Die Kollektionen in Weiß sind zeitlos, stilvoll, aber trotzdem für den täglichen Gebrauch geeignet. Generell sind Farben aus der Natur bei Geschirr und Deko-Objekten Vorbild: Kraftvolles Türkis, Blau, Violett, sanftes Beige sowie Grauvarianten setzen sich durch.

Handwerkskunst liegt im Trend, auch beim Tafelgeschirr. Wagemutige präsentieren robuste Hand-Made-Keramik in weichen Naturtönen, oft in Kombination mit dunkleren Grün- oder Graunuancen. Feine Messing-Objekte unterstreichen die erdige Haptik dieser Tassen, Becher und Schalen. Organisch geformtes Feinsteigzeug mit zarten Lasuren ist ein charmanter Kontrast auf rustikalen Holztischen, wirkt jedoch auch auf gestärkten Tischtüchern und Stoffservietten.

Keramik oder Porzellan?

Geschirr aus Porzellan sieht edel aus und fühlt sich leicht an, ist jedoch nicht immer spülmaschinengeeignet. Keramiken gelten als robuster und pflegeleichter. Worin liegt aber der Unterschied zwischen beiden Materialien?

Porzellan ist eine Unterart der Keramik und besteht aus Kaolin, Keramik größtenteils aus Ton. Auch in der Optik unterscheiden sich die Werkstoffe. Porzellan hat eine zarte, feine Oberfläche. Keramik dagegen fühlen sich schwerer, grober und massiver an. Ihre Gemeinsamkeit ist das Herstellungsverfahren. Beide Materialien werden gebrannt.

Nordisch leicht und kühl

Wer es hell und modern mag, feiert den nordischen Look der Skandinavier, die mit hellem Holz und unterschiedlichen Weißtönen eine Leichtigkeit kreieren, die pastellige Pudertöne wie Rosa und Türkis perfekt begleiten. Die Nordlichter, bekannt für ihre pure Eleganz, bieten dazu Glaswaren an, die durch schlichte Formen punkten und zu jedem Stil passen.

Wer Kontraste liebt, kann sich in 2020 für Naturmaterialien wie Schiefer entscheiden. Bekannte Hersteller kombinieren Schieferplatten mit weißem Porzellan, eine Mixtur, die bislang in der Spitzengastronomie zu bewundern war.

Geschirr ist multifunktional

Gastgeber sind in der Tischgestaltung frei und können das Prinzip von „Mix and Match“ in vollen Zügen ausleben. Es ist kein komplettes Service aus Serie vorhanden? Kein Problem. Dekore, Farben und Formen lassen sich mischen. Weiße Frühstücksteller paaren sich mit kleineren Untertellern in einer Kontrastfarbe. Matte Oberflächen treffen auf glasierte. Runde und ovale Schalen bringen Abwechslung auf den Tisch. Einfache Geschirrformen sind multifunktional und machen auf dem Frühstückstisch eine ebenso gute Figur wie bei einem Festschmaus.

Viele Porzellanserien und Dekorationselemente passen sich jedem Wohnstil an und lassen sich immer neu variieren. Individualität wird dabei großgeschrieben. Wir mixen heute persönliche Lieblingsteile mit neutralen Stücken und ergänzen beispielsweise moderne Karaffen und Gläser ganz nach Bedarf und Geschmack: eine Tischkultur vom Feinsten, aber keineswegs verstaubt und steif.

Die Deko als i-Tüpfelchen

Dekorieren macht nicht nur Spaß, sondern schenkt einem gedeckten Tisch am Ende eine persönliche Note. Guter Stil sollte dabei gleichermaßen originell wie geschmackvoll sein. Wie das gelingt? Die Tischdekoration wird auf die Farbenwelt des Geschirrs abgestimmt.

Besonders reizvoll ist die Ergänzung mit Materialien wie Holz, beispielsweise in Form von Kerzenständern, oder Tischsets aus Bambus oder Schiefer. Auch ein optischer Bruch mithilfe edlen Bestecks auf gefalteten Stoffservietten verleiht zum Beispiel einem eher rustikalen Tafelgeschirr das gewisse Etwas. Wenn dann noch Blüten, Gräser oder farblich passende Blumenarrangements locker auf dem Tisch verteilt werden, ist die Tafel perfekt!

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