Backstubenparty bei Martins Place
Köche feiern Küchenpartys, Winzer Kellerpartys, weshalb also nicht auch mal eine Backstubenparty? Das fragte sich Konditormeister und Tortenkönig Joseph Martin und lud am letzten Februarmittwoch Nachbarn, Freunde und Medienmenschen – Klappern gehört auch in der süßen Branche zum Handwerk – in seine Neuköllner Werkstatt ein.
Hier servierte er Geschichten rund ums Backen und dazu passende Kostproben. Die zeigten eine Seite des Meisters, die selbst seine Stammkunden noch nicht so richtig wahrgenommen hatten. Marin kann nicht nur süß und nicht nur groß.
Ersteres bewiesen eine Reihe von Gemüsequiches mit erheblichem Suchtpotenzial, letzteres Brioches und Croissants, vor allem aber die hierzulande fast unbekannten Rugelachs, eine Art gefüllte Minicroissants – wobei Martin mit diesem Vergleich nicht viel anfangen kann. „Rugelachs sind ein Traditionsgebäck aus meiner Heimat und eigentlich unvergleichbar.“
Joseph Martin, geboren 1954 in Tel Aviv, aufgewachsen in Haifa, absolvierte eine Hotelmanagementausbildung, dann zog es ihn zur Patisserie und zu Hans Bertele. Der Chefkonditor des Hilton Tel Aviv, ein gebürtiger Schwabe mit israelischer Staatsbürgerschaft, gilt als Küchen-Guru im Land, als Meister der Torten-Kultur.
Er wurde selbst Chefkonditor, zog weiter nach München, Wien und Paris, absolvierte dort die berühmte Lenôtre-Schule und kam schließlich nach Berlin. Restaurant Gabriele, Küchenmanufaktur Koriat, dann, 2012, die Selbstständigkeit. Martins Place in der Pannierstraße. A place to be, vorausgesetzt, man mag Tartes, Torten und andere süße Sachen.
Martins Place
Pannierstraße 29
12047 Berlin
Tel. 030 28879179
www.martinsplace.de