IGA 2017 in Berlin eröffnet
Am 13. April 2017 um 13.00 Uhr eröffnete die IGA in Berlin-Marzahn ihre Pforten. In Zusammenhang mit unserem Japan-Artikel im Magazin GARCON gab uns Frau Katharina Lohmann Auskunft:
Wer sich mit „Japan in Berlin“ beschäftigt, muss natürlich nach Marzahn. Das liegt zwar draußen, aber nicht janz weit draußen, und selbst wenn es so wäre, gehört der dortige Japanische Garten zum Thema – und das sicher mehr als die Eröffnung des x-ten Nippon-Bistros irgendwo im Szenekiez.
Geplant und gestaltet wurde das 2.700 Quadratmeter große Areal als Projekt der Städtepartnerschaft Berlin – Tokio von Professor Shunmyo Masuno aus Yokohama, international renommierter Gartendesigner und Hauptpriester des Tempels Kenkohji.
Masuno schuf eine Anlage, die außerhalb Japans sicher ihresgleichen sucht – bestehend aus drei durch Wege miteinander verbundenen Gärten, in deren Mitte der Pavillon Nyosuitei liegt: der Wassergarten, ein als Zen-Garten angelegter Steingarten und der Teegarten, der hauptsächlich aus Rasen besteht.
Viel Symbolik gibt es hier, viele Allegorien. Der Name „Garten des zusammenfließenden Wassers“ steht synonym für harmonische Vereinigung und soll den Wunsch nach einem friedlichen Miteinander aller Menschen zum Ausdruck bringen. Und wenn im April hier die Kirschen blühen, wird Hanami gefeiert, das traditionelle japanische Fest, das inzwischen im Marzahner Kalender seinen festen Platz hat – auch in diesem Jahr, wenn hier die Internationale Gartenausstellung Berlin 2017 stattfindet.
Interview mit der Chefin
Katharina Lohmann ist derzeit die mit einiger Sicherheit meistgefragte Frau in Berlin. Der Grund liegt auf der Hand: Die 49-jährige Musikwissenschaftlerin und Kulturmanagerin ist seit sechs Jahren Geschäftsführerin der Internationalen Gartenausstellung Berlin. Nun läuft der Countdown, am 13. April geht die IGA 2017 in Marzahn-Hellersdorf an den Start. Schon jetzt gilt sie nicht nur als das touristische Somerhighlight der Hauptstadt, sondern auch als eins der bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekte dieser Dekade.
Wir wollten eigentlich etwas über das diesjährige Kirschblütenfest in den ‚Gärten der Welt‘ erfahren, Frau Lohmann.
Ja, fragen Sie doch.
Sind Sie denn als Geschäftsführerin der Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017 auch für dieses Fest zuständig?
Natürlich.
Es gab das Gerücht, dass das Kirschblütenfest in diesem Jahr wegen der IGA ausfallen würde.
Woher haben Sie das denn?
Irgendwo aufgeschnappt.
Das Gegenteil ist der Fall. Natürlich feiern wir das japanische Kirschblütenfest, weil es zu den traditionellen und erfolgreichsten Veranstaltungen rund um die Gärten der Welt zählt, auch in diesem IGA-Jahr und das erstmalig sogar an zwei Tagen, am Ostersonntag und -montag, also am 16. und 17. April.
Mit allem, was in den vergangenen Jahren dazugehörte?
Sicher, mit allen kulturellen und kulinarischen Angeboten, die Sie wahrscheinlich kennen, mit Taiko-Rhythmen, Onigiri-Offerten und der sicher wieder vollzählig versammelten Berliner Cosplay-Connection. Ich lade Sie natürlich gern ein, sich an diesen Tagen auch die erweiterten Gärten der Welt und einige der Attraktionen der Internationalen Gartenausstellung anzusehen.
Vielen Dank, gerne. Was verbirgt sich denn hinter dem Attribut ‚erweitert‘?
Wir haben natürlich weder an den Japanischen noch an den Chinesischen, Koreanischen oder an einen anderen der insgesamt 25 Hektar großen Weltgärten Hand angelegt – das ist internationale Gartenkunst verschiedener Epochen und Regionen – nein, wir haben sie dialektisch ergänzt durch weitere 25 Hektar moderne Anlagen von weltweit bekannten Gartenarchitekten und so, wie wir glauben, eine höchst interessante Gegenüberstellung geschaffen. Dieses Areal der Gärten der Welt und ihrer Ergänzung ist dann sozusagen auch das ‚Herzstück‘ des Veranstaltungsgeländes der IGA Berlin 2017.
Was bietet die Ausstellung denn sonst noch?
So viel, dass ein Besuch sicher nicht ausreicht, um alles zu entdecken. Mein Vorschlag: Unternehmen Sie erstmal eine Seilbahnfahrt und erkunden Sie das Gelände zwischen Kienbergpark und den Gärten der Welt aus der Vogelperspektive. Dann können Sie sich ja entscheiden, wo Sie beginnen – am sogenannten ‚Weltacker‘, im IGA-Campus, einem Umweltbildungsprojekt, in einer der wechselnden floralen Ausstellungen, oder in der neuen Tropenhalle… Auf keinen Fall sollten Sie das grandiose Aussichtsbauwerk ‚Wolkenhain‘ vergessen. Also, viel Spaß auf der IGA Berlin 2017!
iga-berlin-2017.de
Bildrechte: Seilbahn und Wolkenhain – IGA 2017 © Dominik Butzmann
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