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Kurkuma – Fuhrmanns Früchtekorb

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Indische Zauberknolle

Die Bezeichnung „Wunderknolle“ für die Kurkumawurzel lieferte übrigens Anusha Sundaresan – und sie muss es schließlich wissen, denn die junge Frau stammt aus Indien, der Heimat der zur Familie der Ingwergewächse gehörenden Pflanze. Bei einem Besuch an ihrem Stand auf dem samstäglichen Winterfeldtmarkt in Schöneberg erzählte mir die Partnerin des Berliner Maultaschenkönigs Bruno Ebermann, dass die indische Küche ohne „Haldi“, so heißt Kurkuma auf Hindi, praktisch undenkbar sei. Aber nicht nur das. „Wenn ich mir als Kind beim Spielen die Knie aufgeschlagen hatte“, so Anusha Sundaresan, „behandelte meine Großmutter die Wunden mit Kurkuma, und wenn ich nicht einschlafen konnte, gab’s Milch mit Kurkuma.“

Einiges von dem, was in Indien und anderen asiatischen oder auch lateinamerikanischen Ländern seit ewigen Zeiten als probates Hausmittel gilt, macht seit ein paar Jahren auch hierzulande Furore – als „longevity food“, also als Produkt, dessen Verzehr helfen kann, Krankheiten vorzubeugen. Avocados gehören dazu, schwarzer Knoblauch und neuerdings auch Kurkuma. Klaus Oberbeil, im Chiemgau lebender Medizinjournalist, schreibt in seinem Bestseller „Kurkuma – Die heilende Kraft der Zauberknolle“: „Tatsächlich ist die Kurkuma ein echtes Kraftpaket. Alle ihre Wirkstoffe sind längst nicht analysiert, doch Experten schätzen, dass es zehntausende sind: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Eiweiß, verschiedene Kohlenhydrate und Fettsäuren, Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe, Gerb- und Bitterstoffe sowie ätherische Öle.“

Regionaler Anbau dank Klimawandel

Nun weiß ich endlich, weshalb mir mein tägliches Glas Ingwerwasser mit einigen Scheiben Kurkuma drin so gut tut! Die weltweit größten Kurkuma-Anbaugebiete befinden sich in Indien, aber auch in China, Indonesien, Malaysia, Pakistan, Peru, Sri Lanka, Thailand und Vietnam wird die krautige Pflanze kultiviert. Neuerdings gibt es übrigens auch Kurkuma aus Europa –angebaut und geerntet im Seewinkel im österreichischen Burgenland. Der Klimawandel lässt grüßen. Mit dem Grad seiner Bekanntheit stieg auch der Kurkuma-Einsatz in deutschen Küchen.

Gewürzpapst Ingo Holland zum Beispiel empfiehlt Kurkuma in Gerichten mit Hülsenfrüchten und für Reiszubereitungen und lobt das erdige Aroma sowie die feinen Bitternoten des Gewürzes: „Sie wirken auf mich so erfrischend wie Säure.“ Und Alfons Schuhbeck, ebenfalls ein Kurkuma-Fan, rät zu Kurkuma als Begleiter für kräftige Gewürze. „Außerdem“, so Schuhbeck, „sorgt schon ein Teelöffel Kurkuma im kochenden Nudelwasser dafür, dass die Teigwaren wunderschön dottergelb werden.“

Kurkuma Kostproben

Sandra Schwarzwälder, 53, stammt aus dem südbadischen Städtchen Triberg und kam 1999 der Liebe wegen nach Berlin. Hier gründete die gelernte Hotelfachfrau und leidenschaftliche Köchin vor 20 Jahren ein kleines, feines Cateringunternehmen, das schnell von sich reden machte. Vom Erfolg ermutigt, rief sie einige Jahre später noch eine Kochschule ins Leben, zu deren Programm von Beginn an auch ayurvedische Kurse gehörten. „Damals entdeckte ich Kurkuma“, erzählt Sandra Schwarzwälder, „das ich bis dahin nur dem Namen nach kannte und war von der intensiven Aromatik des exotischen Gewürzes sofort begeistert.“

Für unseren Beitrag baten wir sie um eine Kostprobe. Sandra Schwarzwälder bereitete drei Gerichte zu: Kurkuma-Spaghetti, Kurkuma-Pfannkuchen und – unser Favorit – einen Blumenkohl, den sie mit einer Mischung aus Senfsaat, Ingwer, Chili, Kurkuma, Salz und Olivenöl übergoss und dann goldgelb dünstete. „Blumenkohl indisch“, nannte sie ihre Kreation.

www.dieter-fuhrmann.de

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